Wasserrute beim Hund

Wenn der geliebte Vierbeiner nach einem Bad im kalten Wasser oder einer anstrengenden Wanderung bei nasskaltem Wetter plötzlich Schmerzen am Rutenansatz hat, sich nicht mehr richtig hinsetzen kann und auf Berührungen sehr empfindlich reagiert, kann es sein, dass er eine Wasserrute hat. Was eine Wasserrute beim Hund ist, welche Hunde besonders gefährdet sind und wie eine Wasserrute behandelt werden kann erfahren Sie in diesem Artikel. 

Was ist eine Wasserrute beim Hund?

Die Wasserrute beim Hund wird in der Fachsprache auch als „Kokzygeale Myopathie“ bezeichnet. Umgangssprachlich ist oftmals auch vom „Hammelschwanz“ oder „Cold Water Tail“ die Rede.

Dabei handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, von der insbesondere Golden Retriever und Labradore betroffen zu sein scheinen.

Da relativ wenige Hunde unter einer Wasserrute leiden, ist die Krankheit bis heute nicht vollständig erforscht worden.

Es lässt sich jedoch sagen, dass bei der Wasserrute eine schmerzhafte Verletzung des Rutenansatzes vorliegt, von der auch die umliegenden Nerven betroffen sind. Tiermedizinern zufolge lässt sich die Wasserrute am ehesten mit einem Hexenschuss beim Menschen vergleichen.

Die Auslöser einer Wasserrute beim Hund

Eine Wasserrute tritt besonders häufig nach intensiven Spieleinheiten oder einem Bad in kaltem Wasser auf. Zudem scheint eine Verbindung zu längeren Autofahrten in einer kleinen Transportbox zu bestehen.

Tiermediziner, die sich mit dem Phänomen der Wasserrute auseinandersetzen, gehen derzeitig davon aus, dass eine Durchblutungsstörung der Schwanzmuskulatur und eine damit einhergehende Schädigung der Muskeln ursächlich für die Verletzung ist. Da die Wasserrute zudem besonders häufig bei untrainierten Hunden auftritt, scheint auch der Trainingszustand des betroffenen Hundes eine Rolle zu spielen.

Beispielszenario zur Entstehung einer Wasserrute:

Ein Jagdhund verweilt während der Jagd an der Seite seines Besitzers. Dabei kühlt der wohlmöglich noch nasse Rutenansatz aus, so dass die Durchblutung gestört ist. Wird der Hund nun körperlich gefördert – beispielsweise, weil er eine geschossene Ente aus dem Wasser bergen muss -, kann dies die Muskelzellen zerstören und eine Wasserrute auslösen.

Darüber hinaus gibt es Theorien, denen zufolge eine Wasserrute sich auf eine Stauchung der oberen Schwanzwirbel zurückführen lässt. Auch mögliche Entzündungsherde zwischen den Schwanzwirbeln stehen im Verdacht eine Wasserrute auszulösen.

Hunde die besonders oft eine Wasserrute bekommen

Besonders oft scheinen Labradore, Golden Retriever, Beagle und Setter von einer Wasserrute betroffen zu sein. Es ist jedoch davon auszugehen, dass bei der Wasserrute keine Rassenprädisposition vorliegt, sondern das jagdlich geführte Hunde allgemein häufiger von dem Phänomen betroffen sind, als andere Hunde.

Zudem scheinen Rüden häufiger an einer Wasserrute zu erkranken als Hündinnen. Das Alter scheint hierbei keine Rolle zu spielen. Sowohl junge als auch ältere Hunde können eine Wasserrute bekommen.

So erkennen Sie eine Wasserrute beim Hund

Wenn Ihr Hund eine Wasserrute hat, können Sie das an verschiedenen Auffälligkeiten erkennen.

  • Die betroffenen Hunde strecken den Schwanzansatz horizontal vom Körper weg, während die übrige Rute mangels Durchblutung schlaff nach unten hängt.
  • Die Tiere sind enorm unsicher und vermeiden es Kot und/oder Urin abzusetzen.
  • Einige Hunde mit einer Wasserrute beknabbern den Bereich rund um die Schwanzwurzel oder kratzen sich vermehrt an der verletzten Stelle.
  • Der Rutenansatz ist in der Regel geschwollen.
  • Der Hund hat starke Schmerzen und zeigt eine ausgeprägte Berührungsempfindlichkeit.
  • Hunde mit einer Wasserrute können sich nur unter Schmerzen hinlegen oder setzen.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Wasserrute

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund eine Wasserrute hat, sollten Sie Ihren Vierbeiner schnellstmöglich zum Tierarzt bringen. Dieser kann zum einen eine genaue Diagnose stellen und Ihrem Hund unter Umständen Schmerzlindernde Medikamente geben.

Um sicherzustellen, dass eine Wasserrute ursächlich für die veränderte Haltung Ihres Hundes ist, kann es sein, dass der Tierarzt die Muskelaktivität Ihres Vierbeiners misst.

Zudem kann eine Blutuntersuchung Aufschluss darüber geben, ob ihr Hund tatsächlich eine Wasserrute hat, da bei betroffenen Hunden der Creatinkinase-Wert deutlich erhöht ist. Um eine Nervenschädigung, eine Fraktur oder einen Bandscheibenvorfall ausschließen zu können kann es notwendig sein, Röntgenaufnahmen anzufertigen.

Die Behandlung einer Wasserrute beim Hund

Folgende Möglichkeiten bieten sich zur Behandlung einer Wasserrute beim Hund an:

  • Schonen Sie Ihren Hund, wenn er eine Wasserrute hat und reduzieren Sie die Spaziergänge während der Genesungsphase auf ein Minimum.
  • Ein Physiotherapeut für Hunde kann Ihrem Vierbeiner dabei helfen, seinen Schwanz wieder vollständig bewegen zu können.
  • Eine Wärmelampe oder eine Wärmflasche ist gut geeignet, um dem betroffenen Hund Entspannung zu verschaffen.
  • Aufgrund der mit der Verletzung einhergehenden Schmerzen bietet sich eine Behandlung mit Schmerzmittel und Entzündungshemmenden Medikamenten an.

Achtung: Bringen Sie Ihren Hund unbedingt zum Tierarzt, wenn dieser eine Wasserrute hat und verabreichen Sie ihm auf keinen Fall auf eigene Faust Medikamente.

So können Sie einer Wasserrute beim Hund vorbeugen

Da eine Wasserrute bei gut trainierten Hunden scheinbar seltener auftritt, sollten Sie Ihren Hund körperlich fit halten. Dies gilt insbesondere für jagdlich geführte Hunde und Hunde, die anders wertig stark gefordert werden.

Außerdem sollten Sie Ihren Hund während der kalten Jahreszeit und/oder bei Nässe trocken und warm halten. Darüber hinaus ist es empfehlenswert darauf zu achten, dass Ihr Hund während langer Autofahrten nicht zu lange in einer Transportbox bleiben muss.

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