Bernhardiner

Der Bernhardiner wurde als zuverlässiger Lawinensuchhund weltberühmt. Bis heute ist der Bernhardiner ein beliebter Familienhund. Bei uns finden Sie Wissenswertes über Herkunft, Erziehung und Haltung dieser sanften Riesen, sowie weitere interessante Informationen.

Steckbrief

Größe (Widerristhöhe) Rüden: 70 - 90 cm, Hündinnen: 65 - 80 cm
Gewicht Rüden:  60 - 85 Kg, Hündinnen: 65 - 100 Kg
Lebenserwartung 9 - 11 Jahre
Herkunftsland Schweiz
FCI Nummer 270

Geschichtliches

Der Bernhardiner oder auch Sankt Bernhardshund gehört zu den wohl bekanntesten Hunderassen der Welt. Ursprünglich kommen die stattlichen Hunde aus der Schweiz.

Uralten Überlieferungen Zufolge sollen Sie zu den direkten Nachkommen der römischen Molosser gehören, welche vor über 2000 Jahren mit Cäsers Truppen in die Alpen kamen.
Im 17. Jahrhundert begannen Schweizer Mönche in einem Hospiz auf dem Großen St. Bernhard mit der Zucht einer ursprünglichen Form des Bernhardiners.

Sie kreuzten die römischen Molosser um durch gezielte Zuchtauslese deren positiven Eigenschaften zu verstärken. Das Ergebnis dieser zucht waren die Vorgänger der heutigen Bernhardiner.

Allerdings waren diese mit einem Körpergewicht von rund 40-50 Kg noch wesentlich leichter als die heutigen Hunde, so dass sie optimal als Lawinen- und Bergführerhunde geeignet waren.

Doch auch als zuverlässiger Hüte- und Wachhund wurde der Bernhardiner in der gesamten Schweiz eingesetzt.
Im Jahr 1887 wurde der Bernhardiner als offizielle Rasse anerkannt nachdem Heinrich Schumacher dies mit seiner Zuchtstätte in der Schweiz forcierte.

Seither gilt der Bernhardiner als Schweizer Nationalhund.

Da der Genpool damals noch relativ klein war begann man damit, Neufundländer und Mastiffs in die Rasse einzukreuzen um Inzucht zu vermeiden. Infolge dessen wurde das Erscheinungsbild des Bernhardiners allerdings deutlich massiger, so dass Sie für den Einsatz als Lawinenhunde nicht mehr in Frage kamen.

Auch die Lebenserwartung der Bernhardiner senkte sich daraufhin deutlich auf 10 – 12 Jahre.

Der Trend zu immer größer werdenden Bernhardinern stellt allerdings nicht zuletzt für die Gesundheit der Hunde ein ernstzunehmendes Problem dar.

Aus diesem Grund wurde in der Schweiz eine Organisation gegründet, die es sich zum Ziel gemacht hat, die Ursprünglichen Bernhardiner zu erhalten und durch gezielte Zuchtauslese dafür zu sorgen, dass der Bernhardiner wieder leichter und aktiver wird.

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Erscheinungsbild des Bernhardiners

Der Bernhardiner gehört zu den schwersten Hunderassen der Welt. Bei einem Körpergewicht von bis zu 90 Kg erreichen die Vierbeiner eine Schulterhöhe zwischen 65 und 85 cm. Der Körperbau der Hunde ist kräftig und massig, aber harmonisch.

Das Haar ist von mittlerer Länge, gerade und hat eine dichte Unterwolle. Als Grundfarbe ist im Rassestandard weiß, mit kleineren und/oder großen rötlichen Platten und Decken angegeben. Der große Kopf hat einen deutlichen Stop. Die freundlich wirkenden Augen liegen leicht unterhalb der Schlappohren.

Der massige Hals geht in den breiten, geraden und gut bemuskelten Rücken über. Der kräftige Brustkorb ist von mäßiger tiefe und passt gut zum kräftigen Erscheinungsbild.

Die Rute ist verhältnismäßig lang und wird vom Bernhardiner sichelförmig nach unten hängend getragen. Die Vorderläufe stehen parallel zu den anliegenden Schulterblättern und sind gerade. Die Hinteren Gliedmaßen sind kräftig und angewinkelt.

Wesensbeschreibung

Bernhardiner strotzen nur so vor Ruhe und Gelassenheit, sind allerdings immer hellwach auch wenn es nicht immer so erscheinen mag. Es sind sanfte Riesen mit einem enormen Selbstbewusstsein und einem tapferen Wesen, die über einen gehörigen Wach- und Schutztrieb verfügen.

Daher ist der Bernhardiner nicht zuletzt aufgrund seiner imposanten Größe als zuverlässiger Wachhund zu gebrauchen, der seine Schutzbefohlenen wirkungsvoll zu verteidigen weiß.

Doch auch wenn der Bernhardiner gewisse Territoriale Verhaltensweisen mit sich bringt muss schon wirklich etwas ernsthaftes passieren um ihn in seiner Gutmütigkeit aus der Fassung zu bringen.

Wie viele große Hunderassen bringt auch der Bernhardiner eine gehörige Portion Eigensinn mit, mit der man umzugehen wissen muss.

Als äußerst Menschenbezogener und Kinderlieber Hund der Bernahrdiner unbedingt direkten Familienanschluß.

Erziehung

Mit der konsequenten Erziehung Ihres Bernhardiners sollten Sie schon vom Welpenalter an beginnen. Schließlich bringen ausgewachsene Bernhardiner locker 75 Kilo und mehr auf die Waage, so dass ein gewisses Mass an Grundgehorsamkeit eine absolute Voraussetzung ist, wenn Sie einen Bernhardiner halten wollen.

Ihre Dickköpfigkeit gepaart mit einer Bärenkraft macht die Erziehung nicht immer einfach. Mit Zwang oder Härte kommt man beim Bernhardiner allerdings nicht weiter. Vielmehr sollte man einen Bernhardiner mit liebevoller Konsequenz und viel Geduld erziehen. Die Beziehung zu den Hunden sollte auf einer Mischung aus gegenseitigem Vertrauen Vertrauen und Zuneigung basieren.

Wenn Sie einen Bernhardiner erziehen wollen sollten Sie unbedingt hundeerfahren sein oder einen kompetenten Trainer an Ihrer Seite haben, der sich mit den Eigenheiten der Rasse auskennt und damit umzugehen weiß.

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Fellpflege beim Bernhardiner

Der Bernhardiner hat ein üppiges Fell. Um Hautkrankheiten vorzubeugen und das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners sicherzustellen, müssen Sie ausreichend Zeit für die Fellpflege einplanen.

Wie die meisten langhaarigen Hunderassen wechselt auch der Bernhardiner im Frühjahr und im Herbst sein Fell. Während des Fellwechsels verlieren die Hunde so viele Haare, dass man daraus problemlos einen Pullover stricken könnte.

Doch nicht nur zu dieser Zeit ist regelmäßiges Bürsten angesagt. Auch im restlichen Jahr ist Fellpflege angesagt. So können Sie Knoten und Verfilzungen verhindern.

Damit Ihr Bernhardiner sich möglichst frühzeitig an dieses Prozedere gewöhnen kann, sollten Sie ihn schon im Welpenalter häufiger bürsten und dabei entsprechend belohnen.

Um den Säuremantel Ihres Lieblings nicht unnötig zu beeinträchtigen, gilt es Schaumbäder, wenn möglich zu vermeiden. Lässt sich ein Bad nicht verhindern, empfehlen wir Ihnen auf spezielle Hundeshampoos zurückzugreifen.

Häufig vorkommende Krankheiten

Das Hauptproblem des Bernhardiners besteht in der Zuchtauslese. Lange Zeit waren die Zuchtstätten darauf aus, möglichst große Hunde hervor zu bringen. Hunde entsprechender Züchter neigen dazu extrem schnell zu wachsen, was den Körper der Tiere vor eine enorme Herausforderung stellt. Epilepsie, Krebs, Koordinationsprobleme und andere gesundheitliche Probleme sind aus diesem Grund leider keine Seltenheit.

Auch die Lebenserwartung liegt bei enorm großen Hunden zum Teil deutlich unter 10 Jahren.

Mittlerweile gibt es aber glücklicherweise wieder viele Züchter, die dem Trend zum Gigantismus den Rücken kehren und sich bei der Zuchtauslese auf das Ursprüngliche Bild des Bernhardiners fokussieren.

Durch die Zuchtbemühungen können heute wieder recht robuste und gegenüber Krankheiten unanfällige Bernhardiner hervorgebracht werden.
Zwar treten dennoch – für Großhundrassen typische – Erbkrankheiten wie Hüftgelenksdysplasie auf, jedoch nicht mehr in der den Ausmaßen wie noch vor einigen Jahren.

Als Käufer sollten Sie auch auf die Augen achten. Hängeaugen oder Hängelider sind bei Hunderassen mit so mächtigen Köpfen wie dem des Bernhardiners ein häufiges Problem, dass wenn es auftritt lebenslange Pflege benötigt und die Sehkraft bedrohen kann.

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Wissenswertes über den Bernhardiner

Haben Bernhardiner wirklich ein Fass um den Hals getragen?

Viele Hundefreunde fragen sich ob Bernhardiner tatsächlich ein Fass mit Schnaps an Ihrem Halsband hatten, um den verschütteten damit wieder auf die Beine zu helfen.

Heutzutage wissen wir, dass es sich dabei um eine Legende handelt.

Diese beruht auf dem Bernhardiner „Berry“. Dieser wurde berühmt, weil er im Laufe seines Lebens als Lawinensuchhund mehr als 40 Lawinen Opfer aufgespürt und gerettet haben soll. Berry war wohl der tapferste und zuverlässigste Spürhund gewesen sein, den die Mönche des Augustinerordens jemals hatten.

Aus Dankbarkeit beschloss man den Hund zu präparieren. Seit 1923 steht Berry im Naturhistorischen Museum in Bern.

Um seinen Hals trägt er ein Schnapsfässchen, welches mit dem Schweizer Kreuz versehen ist. Seitdem wird der Bernhardiner überall auf der Welt fest mit dem Fass um den Hals verknüpft. Das es sich dabei allerdings nur um eine Erfindung handelt und die Hunde im wahren Leben niemals ein Fässchen mit sich führten, kam erst wesentlich später heraus.

Heutzutage greift die Ausstellung eben diesen Mythos auf und zeigt den Unterschied zwischen Fiktion und Realität. Das Fass trägt Berry dennoch weiterhin. Schließlich würde es nahezu einer Denkmalschändung gleichkommen, dem beliebten Bernahardiner das Fass abzunehmen.

So finden Sie den richtigen Züchter

sollten Sie sich für den Kauf eines Bernardiner Welpen Interessieren, können wir Ihnen nur ans Herz legen diesen ausschließlich bei einem seriösen Züchter zu kaufen der dazu in der Lage ist Ihnen die Gesundheit der zur Nachzucht verwendeten Tiere glaubhaft nachzuweisen.

Wie bei allen Hunderassen sollten Sie von fadenscheinigen Angeboten aus dem Internet unbedingt Abstand nehmen und sich stattdessen lieber die Zeit nehmen um einen guten Züchter zu finden.

Einen solchen erkennen Sie unter anderem an seiner Mitgliedschaft im VDH aber auch an einer gewissen Transparenz. Seriöse Züchter nehmen sich ausreichend Zeit für Ihre Fragen und geben Ihnen die Möglichkeit die Zuchtstätte noch vor dem Wurf kennenzulernen.

Außerdem wird ein verantwortungsbewusster Züchter auch Sie als potentiellen Käufer kritisch unter die Lupe nehmen. Schließlich kann er nur so entscheiden ob er Sie für geeignet hält einem Bernhardiner ein angemessenes Zuhause zu schenken.

Sie wollen mehr über den Bernhardiner erfahren? Hier finden Sie weitere Weiterführende Informationen

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