Riesenschnauzer

Nicht zuletzt aufgrund seines beeindruckenden Erscheinungsbildes setzte man den Riesenschnauzer früher als Wachhund ein. Auch das loyale Wesen und der Mut, der diese Hunderasse auszeichnet, macht den Riesenschnauzer zu einem zuverlässigen Beschützer. Bei uns erfahren Sie alles was Sie über die Erziehung und Haltung eines Riesenschnauzers wissen müssen.

Steckbrief

Größe (Widerristhöhe) Rüden: 65 - 70 cm, Hündinnen: 60 - 65 cm
Gewicht Rüden: 27 - 48 Kg Hündinnen: 25 - 38 Kg
Lebenserwartung 10 - 12 Jahre
Herkunftsland Deutschland
FCI Nummer 181

Geschichtliches

Der Riesenschnauzer stammt wie der Zwerg- und Mittelschnauzer von der gleichen Familie ab. Heutzutage lassen sich die Gemeinsamkeiten der drei Schnauzer-Rassen leicht erkennen. Zu früheren Zeiten gab es jedoch keinerlei Gemeinsamkeiten.

Denn während der Zwergschnauzer seine Wurzeln in den Stallpinschern hat, gehen Wissenschaftler davon aus, dass der Riesenschnauzer von alten Hof-, wach- und Treibhunden abstammt.

Erste Hinweise auf die Existenz des Riesenschnauzers stammen aus dem Jahr 1850. Zu dieser Zeit entstand ein Gemälde, auf dem die bayrische Prinzessin Elisabeth mit einem Hund zu sehen ist, der einem Riesenschnauzer ähnlichsieht. Glaubt man den Geschichten rund um den Riesenschnauzer kamen die ersten solcher Hunde mit ungarischen Viehhirten nach Süddeutschland, wo sie an bayrische Bauern verkauft wurden und sich mit den heimischen Hunden vermischten.

Das an dieser Vermutung etwas Wahres dran sein dürfte, beweist die Bezeichnung „Russenschnauzer“.

Die Aufgabe der Riesenschnauzer

Während die Vierbeiner heutzutage überwiegend als Familienhunde gehalten werden, hatten die Tiere früher wichtige Aufgaben zu erfüllen. So wurden die meisten großen Schnauzer als Wach- und Schutzhunde eingesetzt. Insbesondere die fahrenden Händler, welche viel unterwegs waren und ständig vor Überfällen zu fürchten hatten, hielten sich Schnauzer.

Diese hatten genügend Ausdauer, um der Kutsche ihres Besitzers auch über lange Etappen zu folgen und wirkten allein aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes abschreckend auf potenzielle Räuber.

Der Siegeszug des Riesenschnauzers

Vor allem im Münchner Raum erfreuten sich die Vorfahren des Riesenschnauzers größter Beliebtheit. Da Die Münchner Bierkutscher häufig von Riesenschnauzern begleitet wurden, nannte man sie teilweise Bierschnauzer.

Bei Verpaarungen achtete man darauf, nur Hunde mit einem loyalen Wesen, dem nötigen Selbstbewusstsein sowie einer gewissen Eigenständigkeit zu verwenden. Diese Eigenschaften machten den Riesenschnauzer zu einem beliebten Begleithund und sind der Rasse bis heute erhalten geblieben.

Das breite Aufgabenspektrum, dass die Vorfahren des Riesenschnauzers hatten, sorgte dafür, dass sich Hunde mit einem enormen Arbeitseifer und einer erstaunlichen Robustheit entwickelten.

1907 gründete sich schließlich der „Bayrische Schnauzer Klub“ in München. 1910 wurden die ersten Riesenschnauzer in das Zuchtbuch eingetragen. Im Jahr 1925 fand die offizielle Anerkennung des Riesenschnauzers als Diensthund statt. Die Vertretung des Riesenschnauzers übernimmt in Deutschland übernimmt bis heute der Pinscher-Schnauzer-Klub, der bereits seit 1895 besteht und jährlich über 2000 Welpen registriert.

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Erscheinungsbild des Riesenschnauzer

Das der Riesenschnauzer zur Familie der Schnauzer gehört ist unverkennbar. Charakteristisch ist der stark ausgeprägte Schanuzbart – dem die Rasse auch Ihren Namen zu verdanken hat -, sowie die buschigen „Augenbrauen“.

Mit einer Widerristhöhe von bis zu 70 cm und einem Gewicht von bis zu 47 Kg beim Rüden gehört der Riesenschnauzer definitiv zu den größeren Hunderassen.

Der Körperbau ist kräftig und athletisch. Das Fellkleid ist drahtig und besteht aus dem kurzen, harten, enganliegenden Deckhaar, sowie einer üppigen Unterwolle, die vor Feuchtigkeit schützt. Zu den häufigsten Farben gehören Grau oder Schwarz.

Ein weiteres Merkmal des Riesenschnauzers ist der längliche Schädel, mit einer relativ flachen Stirn. Die Klappohren sind V-förmig und hoch angesetzt. Riesenschnauzer haben einen kräftigen, leicht geschwungenen Hals, welcher in den kurzen, kräftigen Rücken übergeht. Die Brust ist gut ausgebildet.

Wesen

Riesenschnauzer sind bekannt für ihr friedliches Wesen und ihren ausgeglichenen Charakter. Ihrer Familie gegenüber sind Riesenschnauzer loyal und treu ergeben. Fremden begegnen die intelligenten Hunde in aller Regel mit Misstrauen, tauen aber schnell auf, so wie sie merken, dass keine Gefahr von dem Unbekannten ausgeht. Sein Grundstück und das Hab und Gut seines Menschen beschützt der kräftige und wachsame Riesenschnauzer allerdings kompromisslos gegenüber potenziellen Eindringlingen oder Dieben.

Der Jagdtrieb ist bei einigen Riesenschnauzern so stark ausgeprägt, dass es einiges an Training bedarf, um diesen unter Kontrolle zu halten.

Im Zusammentreffen mit anderen Hunden sind Riesenschnauzer selbstsicher und dominant aber freundlich.

Riesenschnauzer sind wahre Sportskanonen, die gerne toben und viel Bewegung an der frischen Luft benötigen, um richtig ausgelastet zu sein. Aufgrund ihrer hohen Belastbarkeit sind die Vierbeiner ideale Begleiter beim Hundesport.

Erziehung

Riesenschnauzer gelten als äußerst intelligente und gelehrige Vierbeiner. Um später einen zuverlässigen Begleiter an Ihrer Seite zu haben, sollten Sie mit der Erziehung Ihres Lieblings noch im Welpenalter beginnen. Dabei ist es wichtig mit viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Konsequenz vorzugehen.

Riesenschnauzer benötigen unbedingt einen souveränen Halter, der den Ton abgibt und bestimmt wo es langgeht. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie bei der Erziehung mit besonderer Härte oder gar Gewalt weiterkommen. Auf entsprechende Erziehungsversuche wird Ihr Riesenschnauzer – wie alle Hunde – mit Sturheit reagieren.

Wesentlich erfolgreicher werden Sie bei der Erziehung sein, wenn Sie dabei mit liebevoller Konsequenz vorgehen und wissen, wie Sie Ihren Vierbeiner richtig motivieren können. Aufgrund Ihrer puren Kraft und Ihres ausgeprägten Schutztriebs sind Riesenschnauzer nur bedingt für Anfänger geeignet.

Hundeneulingen, die sich einen Riesenschnauzer anschaffen wollen, raten wir dazu sich einen ausgebildeten Hundetrainer zu suchen. So haben Sie einen qualifizierten Ansprechpartner an Ihrer Seite und können Erziehungsfehler von Anfang an vermeiden.

Damit es nicht zu Auseinandersetzungen mit anderen Hunden kommt, wenn Ihr Riesenschnauzer ausgewachsen ist, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Liebling von klein auf möglichst viel Kontakt mit anderen Vierbeinern hat. So lernt er spielerisch den Umgang mit anderen Hunden und wird gut sozialisiert.

Da Riesenschnauzer zu den Spätentwicklern gehören und erst mit rund zwei Jahren voll „ausgereift“ sind, brauchen Sie bei der Erziehung auf jeden Fall einen langen Atem.

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Häufige Krankheiten

Unter Hundekennern gilt der Riesenschnauzer seit jeher als gesund und robust gegenüber Krankheiten. Dennoch kommen auch bei dieser Rasse Krankheiten vor. So neigen Riesenschnauzer im Gegensatz zu anderen Hunderassen vermehrt zu Krebserkrankungen an den Krallen, Schilddrüsenunterfunktion sowie Knochentumoren.

Zudem kommen beim Riesenschnauzer – wie bei anderen großen Hunderassen auch – Probleme mit dem Bewegungsapparat vor. Insbesondere Hüftdysplasie ist eine Erkrankung, die beim Riesenschnauzer häufiger vorkommt.

Dabei handelt es sich um eine degenerative Erkrankung, die sowohl erblich bedingt als auch aufgrund von Haltungsfehlern auftreten kann. Bei Hunden, die unter einer Hüftdysplasie leiden, sitzt das Hüftgelenk nicht richtig in der dafür vorgesehenen Rinne, so dass es zu einer permanenten Reibung kommt.

Dies führt dazu, dass die Gelenke frühzeitig verschleißen, was wiederum starke Schmerzen zur Folge hat. Um eine Erkrankung Ihres Hundes möglichst zu vermeiden, sollten Sie sich die Gesundheit der Elterntiere belegen lassen und darauf achten, dass Ihr Vierbeiner während der Wachstumsphase nicht zu stark belastet wird.

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Was kostet ein Riesenschnauzer?

Wie viel Sie für Ihren Riesenschnauzer bezahlen müssen hängt größtenteils davon ab, für welche Zuchtstätte Sie sich letztendlich entscheiden. In den meisten Fällen kostet ein Riesenschnauzer der von einem guten Züchter kommt etwa 1500€ bis 1900€.

Hinzu kommen die Kosten für die unverzichtbare Grundausstattung. Zur Grundausstattung zählen wir unter anderem eine Hundeleine, Spielzeug, einen Fressnapf und weiteres Hundezubehör. Wichtig ist auch, dass Sie sich vor dem Kauf über die monatlichen Unterhaltskosten bewusst werden. Dazu gehören beispielsweise die Kosten für eine gute Hundehaftpflichtversicherung und das Futter, aber auch die Ausgaben  für tiermedizinische Behandlungen und regelmäßige Impfungen.

Wenn Sie vorhaben, mit Ihrem Riesenschnauzer einem Hundesportverein beizutreten oder an einem Kurs in der Hundeschule teilzunehmen, kostet dies logischerweise auch Geld.

So finden Sie den richtigen Züchter

Auf der Suche nach einer geeigneten Zuchtstätte stolpern viele Käufer über die vermeintlich günstigen Angebote sogenannter Vermehrer. Hinter solchen Inseraten stecken in einer Vielzahl der Fälle Hobbyzüchter ohne den nötigen Sachverstand oder um Angehörige krimineller Strukturen, die auf Profit aus sind. Die Welpen, sind oft von Parasiten befallen, werden vor der 8. Lebenswoche abgegeben und/oder leiden unter unentdeckten Krankheiten.

Um einen gesunden Riesenschnauzer zu bekommen und dem Treiben der Vermehrer ein Ende zu bereiten, empfehlen wir Ihnen, um entsprechende Angebote einen großen Bogen zu machen und sich einen Züchter zu suchen, der Mitglied in einem anerkannten Zuchtverband ist.

So können Sie davon ausgehen, dass sich der Züchter Ihrer Wahl an die Richtlinien hält und die Welpen tierschutzkonform aufwachsen. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es ratsam verschiedene Zuchtstätten zu besuchen. Auf diese Art und Weise können Sie besser vergleichen und den für Sie passenden Züchter schneller finden.

Achten Sie bei Ihren Terminen auf die Unterbringung der Welpen, die Hygienischen Bedingungen und die Art und Weise wie der Züchter seine Hunde behandelt.

Scheuen Sie sich nicht Fragen zu stellen. Einem Seriösen Züchter ist daran gelegen, dass seine Vierbeiner in geeignete Hände kommen, so dass er sich ausreichend Zeit für Ihre offenen Fragen nehmen wird. Wenn alles stimmig ist, Sie ein gutes Gefühl haben und Ihr Riesenschnauzer geimpft und gechippt bei Ihnen einziehen wird, steht einem Kauf nichts im Wege.

Hundeversicherung

Dass das Leben als Hundehalter nicht nur rosige Seiten haben kann dürfte jedem klar sein. Um sich über mögliche Eventualitäten keine großen Gedanken machen zu müssen und im Falle eines Falles dennoch abgesichert zu sein, empfiehlt es sich, eine Haftpflichtversicherung für Ihren Hund abzuschließen.

Sollte Ihr Hund beispielsweise dafür verantwortlich sein, dass sich ein Fahrradfahrer verletzt, kommt die jeweilige Versicherungsgesellschaft für den entstandenen Schaden auf. Ohne eine Hundehaftpflichtversicherung hingegen werden Sie für alle Schäden, die Ihr Riesenschnauzer verursacht persönlich haftbar gemacht.

Das Risiko ohne Versicherung in finanzielle Schwierigkeiten zu kommen, ist demzufolge relativ hoch.

Darüber hinaus kann eine OP-Versicherung von großem nutzen sein, wenn Ihr Hund aus welchen Gründen auch immer operiert werden muss. Entsprechende Behandlungen sind äußerst kostenintensiv und können schnell mehrere tausend Euro kosten. Mit einer OP-Versicherung sind Sie dazu in der Lage, Ihren Riesenschnauzer jederzeit adäquat behandeln zu lassen, ohne dass Sie sich Sorgen um die entstehenden Kosten machen müssen.

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