Beagle

Der Beagle ist ein sanftmütiger Jagdhund, der sich bei entsprechender Beschäftigung ideal als Familienhund eignet. Wir klären Sie unter anderem über Haltung und Erziehung eines Beagles auf. Unabhängig davon, ob Sie sich einen Beagle kaufen oder nur weiter über die Hunderasse informieren wollen. Bei uns werden Sie fündig. 

Steckbrief

Größe (Widerristhöhe) Rüden: 36 - 41 cm, Hündinnen: 33 - 38 cm
Gewicht Rüden:  10 - 12 Kg Hündinnen: 8 - 10 Kg
Lebenserwartung 12 - 15 Jahre
Herkunftsland England
FCI Nummer 161

Geschichtliches

Der Beagle ist eine äußerst alte Rasse, deren Geschichte lässt sich bis in das 9. Jahrhundert zurückverfolgen.

Zu dieser Zeit kamen in der Normandie und den Ardennen bereits Hunde vor, die in ihrem äußeren Erscheinungsbild dem Beagle ähnelten.

Im Gegensatz zum Beagle waren die sogenannten Hubertushunde allerdings ausschließlich weiß gefärbt. Während des 11. Jahrhunderts fanden die Jagdhunde mit der normannischen Familie Talbot Ihren Weg nach England, wo sie mit den dort verbreiteten Greyhounds gekreuzt wurden.

Die daraus entstehenden Nachkommenschaften bezeichnete man als Northern Hounds oder auch Norman Hounds. Im 14. Jahrhundert wurden diese Hunde mit den sogenannten Southern Hounds verpaart, welche die Engländer aus der französischen Gascone mitbrachten.

Der Southern Hound war schwerer und größer als der Northern Hound, hatte eine braun-schwarz-weiße Musterung und wurde aufgrund seines hervorragenden Geruchssinns bevorzugt als Jagdhund eingesetzt.

Die aus den Verkreuzungen zwischen Northern Hounds und Southern Hounds entstehenden Hunde sind höchstwahrscheinlich die Vorgänger des Beagles wie wir ihn heute kennen.

Begeistert von den Jagdeigenschaften der Hunde, die sowohl die Schnelligkeit und Kraft des Northern Hounds als auch die Ausdauer und den Geruchssinn des Southern Hounds in sich vereinten setzte man die Zucht fort.

Das Zuchtziel war es schon damals, Hunde zu erhalten, die sich in einer Meute führen ließen. Das dafür notwendige freundliche Wesen ist dem Beagle bis heute erhalten geblieben.

Erstmals namentlich erwähnt wurde der Beagle in den Buchhaltungsunterlagen von König Heinrich VIII., der im Jahr 1515 Buchungen an den “Keeper of the Beagles” anwies.

Man geht davon aus, dass sich der Name des Beagles entweder auf den französischen Begriff “begueule” (lautes Maul) oder das walisische Wort “beag” (klein) zurückführen lässt.

Seit dieser Zeit hielt sich die Königsfamilie für lange zeit eine Beaglemeute am Hof. Insbesondere Königin Elisabeth I. war für Ihre Liebe zum Beagle bekannt.

Die offizielle Anerkennung des Beagles durch den “British Kennel Club” fand im Jahr 1890 statt.

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Erscheinungsbild des Beagles

Der Körperbau des Beagles ist kompakt und kräftig. Mit einer Widerristhöhe zwischen 33 und 40 cm und einem Gewicht von bis zu 18 kg gehören die Vierbeiner zu den kleineren Hunderassen.

Das kurze Fell der Hunde ist dicht und bietet einen effektiven Schutz vor Feuchtigkeit.

Die meisten Beagle sind mehrfarbig. Folgende Farbkombinationen sind am häufigsten: weiß und rot, weiß und zironengelb, weiß, schwarz, lohfarben.  Während Farbtupfen dem Rassestandard zufolge erlaubt sind, ist ein reinweißes Fell nicht zulässig.

Der Kopf ist kräftig, von mittlerer Länge und verfügt über einen stark ausgeprägten Stop. Die Augen haben eine dunkelbraune Färbung und verleihen dem Beagle einen freundlichen Ausdruck. Die tief angesetzten Ohren sind verhältnismäßig lang und nach unten hin abgerundet.

Der Hals ist von mittlerer Länge und geht in den kurzen, kräftigen Rücken über. Seine – mit einer weißen Spitze versehene – Rute trägt der Beagle aufrecht.

Wesen

Als ursprünglicher Meutehund ist der Beagle bis heute ein freundlicher, ausgeglichener und anhänglicher Hund, der sich nicht zuletzt aufgrund seiner kinderlieben Art perfekt als Familienhund geeignet ist. Zu seiner Familie baut der loyale Beagle eine hohe Bindung auf.

Auch im Umgang mit anderen Haustieren und ihm unbekannten Hunden ist der Beagle aufgrund seines freundlichen, unerschrockenen, liebevollen Wesens meist unkompliziert.

Gleiches gilt für das zusammentreffen mit Fremden Menschen, denen gegenüber sich der Beagle in der Regel aufgeschlossen und freundlich präsentiert.

Als Jagdhund, der dazu gezüchtet wurde Wild eigenständig zu verfolgen und zu stellen hat der Beagle nicht nur einen ausgeprägten Jagdtrieb, sondern darüber hinaus auch einen Dickkopf, mit dem man als Halter umzugehen wissen muss.

Auch wenn man es dem eher gemütlich wirkendem Beagle auf den ersten Blick nicht ansehen mag, ist er ein sehr agiler Hund, der einen ausgeprägten Bewegungsdrang hat. Allerdings sollten Sie während der täglichen Spaziergänge mit Ihrem Beagle unbedingt darauf achten, dass dieser nicht vom Jagdfieber gepackt wird.

Entsprechende Erziehungsmaßnahmen und Jagdersatzübungen sind eine gute Möglichkeit um die Jagdlust des Beagles weitestgehend unter Kontrolle zu halten.

Als Wachhund ist der Beagle eher ungeeignet. Auch wenn er bei verdächtigen Bewegungen oder Geräuschen anschlagen wird, fehlt ihm die Schärfe eines Wachhundes.

Erziehung & Haltung Ihres Beagles

Mit der Erziehung Ihres Beagles sollten Sie nach Möglichkeit noch während des Welpenalters beginnen. Am besten ist es bereits nach einer kurzen Eingewöhnungszeit im neuen Zuhause mit der Erziehung zu beginnen.

Dabei empfiehlt es sich, mit viel Geduld, Abwechslung und der richtigen Motivation an die Sache ran zu gehen. Beagles sind äußerst intelligent und schnell gelangweilt, so dass Sie hin und wieder etwas Überredungskunst und einen langen Atem benötigen werden.

Mit Härte oder übertriebener Strenge werden Sie bei Ihrem Beagle nicht sonderlich weit kommen. Weitaus besser reagieren die feinfühligen Hunde auf liebevolle Konsequenz.

Absolutes Gehorsam können Sie von Ihrem Beagle dennoch nicht erwarten. Diese Form der Unterwürfigkeit liegt dem Beagle einfach nicht im Blut, auch wenn er sich mit der richtigen Erziehung durchaus zu einem leichtführigen Begleiter entwickeln kann.

Ein besonderes Augenmerk sollten Sie bei der Erziehung auf den natürlichen Jagdtrieb Ihres Vierbeiners legen. Als passionierter Jäger neigt der Beagle dazu auf Durchzug zu schalten und sich auf den Weg zu machen, wenn er eine Fährte wahrnimmt. Daher ist es unbedingt erforderlich, dass Ihr Beagle den Rückruf auch unter Ablenkung perfekt beherrscht.

Um Ihren Liebling bestmöglich auf das Leben vorzubereiten raten wir Ihnen zur Teilnahme an einer Welpengruppe. Nur wenn Ihr Hund viel Kontakt mit anderen Hunden hat, lernt er den richtigen Umgang mit anderen Hunden und wird sich dementsprechend positiv entwickeln.

Bei Fragen oder aufkommenden Problemen sollten Sie sich an einen Hundetrainer wenden, bevor sich ein unerwünschtes Verhalten verfestigt.

Um Ihren Beagle Artgerecht zu beschäftigen eignet sich insbesondere  Fährtentraining oder Mantrailing.

Hier finden Sie Weitere Informationen zum Thema Hundeerziehung 

Häufige Erkrankungen

Einige Hunderassen neigen aufgrund genetischer Veranlagungen eher dazu im Laufe ihres Lebens bestimmte gesundheitliche Probleme zu entwickeln als andere.

Beim Beagle ist dies insbesondere die sogenannte Hound-Ataxie. Diese Krankheit kommt ausschließlich beim Beagle und beim Englisch Foxhound vor.

Bei der Hound-Ataxie handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die das Rückenmark angreift. Auch das Brustmark und der Hirnstamm können im Rahmen der Erkrankung von einem degenerativen Verfall betroffen sein.

Hound-Ataxie tritt zwischen dem 2. und 7. Lebensjahr auf und führt zu Störungen der Motorik sowie spastischen Lähmungserscheinungen, die für den Hund nicht schmerzhaft sind, ihn allerdings stark einschränken können.

Auch für gewisse Augenerkrankungen ist der Beagle im Vergleich zu einigen anderen Hunderassen anfälliger. So leiden einige Beagles unter wiederkehrenden Bindehautentzündungen, trockenen Augen, grünem- und grauen Star.

Achtung: Auch wenn einige Beagles über eine entsprechende Veranlagung verfügen, bedeutet dies nicht, dass Ihr Vierbeiner zwangsläufig erkranken muss. Die meisten Beagle erfreuen sich bester Gesundheit und erreichen bei guter Pflege ein hohes Alter.

Weitere Informationen zum Thema Gesundheit bei Hunden 

Was kostet ein Beagle?

Ein seriöser Züchter verlangt für einen Beagle Welpen ungefähr 1600€ bis 1900€. Für die Grundausstattung mit Napf, Spielzeug, Leine, Hundebett etc. müssen Sie mit weiteren 200€ bis 300€ rechnen. Allerdings handelt es sich dabei lediglich um die Anschaffungskosten.

Bevor Sie sich einen Beagle kaufen, sollten Sie in etwa wissen, wie hoch die Unterhaltskosten für Ihren Liebling sein werden. Schließlich sind Sie auch finanziell für Ihren Hund verantwortlich. Die monatlich anfallenden Unterhaltskosten setzen sich unter anderem aus den Ausgaben für die Hundeversicherung, die Hundesteuer, den Tierarzt sowie das Futter wieder.

Darüber hinaus sollten Sie mit zusätzlichen Ausgaben für die Hundeschule und/oder einen Hundetrainer rechnen.

So finden Sie den richtigen Züchter

Einen Beagle aufzunehmen bedeutet jede Menge Verantwortung. Wenn Sie bereit sind, sich ein Hundeleben lang um Ihren Vierbeiner zu kümmern und sich darüber bewusst sind welche Veränderungen die Anschaffung eines Hundes mit sich bringt, können Sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Züchter machen.

Dabei sollten Sie Insbesondere von Hunden aus zwiespältigen Quellen dringend die Finger lassen.

Häufig werden die Welpen entsprechender Anbieter viel zu früh von Ihrem Muttertier getrennt, haben keinen ausreichenden Impfschutz und/oder sind nicht gesund. Auch aus Mitleid sollten Sie bei sogenannten Vermehrern keinen Beagle kaufen, da Sie damit die zum Teil mafiösen Strukturen unterstützen, die mit dem Welpenhandel ihr Geld verdienen.

Im schlimmsten Fall holen Sie sich einen kranken Welpen ins Haus, dem aufgrund skrupelloser Geschäftemacher kein langes Leben vergönnt ist.

Um eine wohl überlegte Entscheidung treffen zu können, empfehlen wir Ihnen mehrere Zuchstätten zu besuchen. So können Sie die Züchter untereinander vergleichen und bekommen ein gutes Gefühl dafür, wie eine gute Zuchtstätte auszusehen hat.

Für die Vertrauenswürdigkeit eines Beagle-Züchters spricht die Mitgliedschaft in einem offiziellen Zuchtverband wie beispielsweise dem Verband deutscher Hundezüchter (VDH).

Ein Züchter, der einem entsprechenden Verband angehörig ist, verpflichtet sich dazu die Richtlinien und Regularien des jeweiligen Verbandes einzuhalten.

Außerdem sorgt ein guter Züchter mit viel Sachverstand und Mühe dafür, dass seine Welpen unter den bestmöglichen Bedingungen aufgezogen werden.

Dazu gehört die erste Impfung der Welpen sowie eine medizinische Untersuchung. Zudem wachsen die Welpen bei einem guten Züchter unter der liebevollen Fürsorge des Muttertiers auf und werden frühestens im Alter von 8 Wochen abgegeben.

Sollte der Züchter Ihrer Wahl versuchen Ihnen einen Beagle aus seinem Wurf “aufzudrängen” ist dies immer ein Warnzeichen.

Seriöse Züchter nehmen sich in der Regel die Zeit um Fragen potentieller Käufer zu beantworten und diese zu beraten. Persönliche Fragen beim Welpenkauf sind übrigens ein Indiz für einen guten Züchter, der genau wissen will, wem er einen Beagle aus seiner Zuchtstätte verkauft.

Zudem gilt es zu bedenken, dass Ihr Züchter in Zukunft Ihr erster Ansprechpartner bei Fragen oder Problemen mit Ihrem Beagle sein wird. Es ist also von Vorteil, wenn die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Züchter stimmig ist.

Hundeversicherung

Wenn Sie mit Ihrem neuen Vierbeiner eine Welpengruppe besuchen wollen werden Sie sich sicherlich bereits mit Hundehaftplichtversicherung auseinandergesetzt haben.

Jedoch ist eine Hundehaftpflichtversicherung nicht nur dann obligatorisch, wenn Sie zu einer Hundeschule gehen wollen. In einigen Bundesländern Deutschlands gibt es bereits Gesetze, die Hundehalter dazu verpflichten eine Haftpflichtversicherung für Ihren Hund abzuschließen.

Eine Hundehaftpflichtversicherung bietet Ihnen den Vorteil, dass gewisse Schäden die Ihr Hund verursacht teilweise oder sogar vollständig von der Versicherung reguliert werden.

Auch der Abschluss einer OP-Versicherung für Ihren Beagle kann sich lohnen. Sollte Ihr Beagle in Folge eines Unfalls oder einer Erkrankung operiert werden müssen, sind die Kosten für einige Maßnahmen von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft abgedeckt.

 

Sie wollen mehr über den Beagle erfahren? Hier finden Sie weitere Informationen

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