Aggressives Verhalten beim Hund

Als Hundehalter ist es besonders wichtig die Signale anderer und die des eigenen Hundes richtig deuten zu können. Nur so lassen sich Drohgebärden oder aggressive Verhaltensweisen beim Hund rechtzeitig erkennen und brenzlige Situationen im Alltag weitestgehend vermeiden. Wie Sie aggressives Verhalten beim Hund erkennen können und welche Formen des Drohverhaltens es gibt erfahren Sie in diesem Artikel.

Aggressives Verhalten beim Hund erkennen

Die Körpersprache von Hunden verrät uns viel über ihren derzeitigen Gemütszustand und gibt Ihnen als Hundehalter die Möglichkeit entsprechend zu reagieren. Wenn Sie dazu in der Lage sind, Ihren Hund und andere Hunde zu „lesen“ gibt Ihnen das im Alltag die Chance angespannte Situationen zu entschärfen, bevor es zu einer – wohlmöglich blutigen – Eskalation kommen kann.

Zur Verständigung nutzen Hunde die ganze, ihnen zur Verfügung stehende Bandbreite der Körpersprache und der Mimik. Um all diese Signale erkennen und richtig interpretieren zu können, bedarf es einiger Zeit. Insbesondere Hundeneulinge müssen Ihren Vierbeiner zunächst eine ganze Weile im Umgang mit anderen Hunden beobachten, um das volle Verhaltensrepertoire kennen zu lernen.

Doch nicht nur Hundeanfänger tun sich manchmal damit schwer bestimmte Signale richtig zu beurteilen. Auch erfahrene Hundehalter sind zum Teil nicht dazu in der Lage, Spielerische Verhaltensweisen, von echter Aggression zu unterscheiden.

Spiel oder ernst – ist das aggressives Verhalten?!?

Im Spiel mit Artgenossen zeigen Hunde zum Teil Verhaltensweisen, die für unerfahrene häufig nicht nach Spiel aussehen. So kann es durchaus sein, dass sich zwei Hunde beim gemeinsamen Spiel wilde Hetzjagden liefern, an denen beide Parteien gefallen finden. Auch aggressive Sequenzen können durchaus zum Spiel gehören. Insbesondere stark überzogen dargestellte Aggression ist oftmals nur ein reines „Showelement“. Ein Hund, der seinem Gegenüber ernsthaft etwas Böses will verbraucht keine unnötige Energie sondern spart sich diese für eine körperliche Auseinandersetzung mit seinem Kontrahenten auf.

Diese Verhaltensweisen deuten auf Spielverhalten hin

  • Tiefstellung des vorderen Körpers
  • Alle am Spiel teilnehmenden Hunde sind entspannt
  • Rollentausch – Alle beteiligten Hunde wechseln immer mal wieder die Rollen. So wird der Jäger zum gejagten und umgekehrt
  • Grinsen, Hüpfen, Rennen und Kopf-in-die-Luft werfen sind typische Signale für eine positive Spielstimmung

Was Sie unbedingt beachten müssen, wenn Ihr Hund vermeintlich aggressive Signale zeigt

Immer wenn Sie Ihren Hund beobachten und versuchen den aktuellen Gefühlszustand und/oder dessen Intention zu bewerten, müssen Sie die Gesamtsituation betrachten. Nur so können Sie abschätzen, was Ihr Hund mit seinem Signal bezwecken will. Ein Hund, der beispielsweise knurrt wenn man sich ihm nährt, während er einen Kauknochen im Maul hat kann dieses Signal aus folgenden Gründen zeigen.

  • Ihr Hund möchte seinen Knochen behalten und knurrt, damit Sie sich wieder von ihm entfernen.
  • Der Hund hat Angst vor Ihnen, weil Sie eine für ihn bedrohliche Körperhaltung eingenommen haben.
  • Ihr Hund möchte sowohl sich als auch seinen Knochen verteidigen.

Fazit: Signale jeglicher Art müssen immer im Gesamtkontext betrachtet und interpretiert werden.

Drohverhalten

Bevor Hunde zum Angriff übergehen drohen Sie in der Regel. Auch eher ängstliche und unterwürfige Hunde zeigen Drohverhalten, wenn Eine Flucht unmöglich scheint und sich die Bedrohung trotz Beschwichtigungssignalen weiter nährt. Wann ein Hund anfängt zu drohen ist von Situation zu Situation unterschiedlich. Je nach Situation muss es auch nicht zwangsläufig zu einem Drohverhalten kommen. Erscheint die Lage dem betroffenen Hund zu bedrohlich, kann es auch sofort zu aggressionsverhalten kommen.

Unterschied zwischen Defensivem und Offensivem Drohverhalten

Defensives Drohverhalten

Defensives Drohverhalten deutet daraufhin, dass ein Hund ängstlich oder unsicher-, aber dennoch verteidigungsbereit ist.

Der Hund tendiert nach hinten (weg von der Bedrohung), verlagert seinen Körperschwerpunkt auf die Hinterläufe und zeigt die Zähne. Zudem ist die Stirn glatt, der Nasenrücken gekräuselt und die Augen weit offen. Die Ohren sind nach hinten gerichtet und/oder liegen eng am Kopf an. Der Schwanz steht unter Spannung und ist meist nach unten gerichtet.

Offensives Drohverhalten

Ein Souveräner Hund wird meist ein offensives Drohverhalten zeigen.

Die Körpersprache ist tendenziell nach vorne geneigt und der Körperschwerpunkt liegt auf den Vorderläufen. Die Ohren sind aufgestellt. Offensiv drohende Hunde mit Schlappohren drücken diese nach vorne. Die Stirn liegt in Falten, und die Augen sind zusammengekniffen. Der Hund fixiert die Bedrohung, zeigt die Zähne und stellt sein Fell auf. Der Schwanz bewegt sich entweder leicht nach oben gerichtet hin und her oder steht vertikal als natürliche Verlängerung der Wirbelsäure.

Tipp: Wenn Ihr Hund droht oder ein drohender Hund Ihnen den Weg versperrt, sollten Sie diesen in einem großen Bogen umgehen, um eine Eskalation zu vermeiden.

Aggressionsverhalten

Wirklich aggressives Verhalten unter Hunden zeigt sich in einer realen, körperlichen Auseinandersetzung. Dabei hat mindestens einer der Hunde die Absicht, dem anderen Hund körperlichen Schaden zuzufügen beziehungsweise diesen zu töten.

Achtung: Damit es nicht zu ernsthaften Verletzungen kommt und damit  sie Ihren sowie andere Hunde schützen können, ist es wichtig, dass Sie sich intensiv mit der Körpersprache des Hundes auseinandersetzen.

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