Prager Rattler

Der Prager Rattler ist eine kleine, von der FCI anerkannte Hunderasse, die unter Hundefreunden sowohl für ihre Intelligenz als auch für ihr Temperament bekannt ist. Bei uns bekommen Sie neben Informationen zur Geschichte und zum Wesen dieser besonderen Rasse auch Ratschläge zur Haltung und zur Erziehung.

Steckbrief

Größe (Widerristhöhe) Rüden: 20 - 23 cm, Hündinnen: 19 - 21 cm
Gewicht Rüden:  1,6 - 3,5 Kg Hündinnen: 1,6 - 3,2 Kg
Lebenserwartung 12 - 14 Jahre
Herkunftsland Tschechische Republik
FCI Nummer 998

Geschichtliches

Die Geschichte des Prager Rattlers (Prazsky Krysarik) reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück.

So soll schon der polnische König Boleslav II. zwei Prager Rattler in seinem Besitz gehabt haben. Damals hielt man sich die Hunde vorzugsweise an den Adelshäusern, wo die Vierbeiner die Aufgabe hatten, die Kellergewölbe frei von Mäusen und Ratten zu halten.

Auch andere Polnische und tschechische Adlige hielten sich Prager Rattler. So sollen beispielsweise bis zu 18 Prager Rattler an der Seite von Rudolf II. gelebt haben. König Vaclav IV wurde Erzählungen zufolge von seinen Rattlern überall hinbegleitet. Seine Liebe zu den Vierbeinern ging sogar soweit, dass er seinen Lieblingshund mit ins Gasthaus nahm.

Als die Schlacht am Weissen Berg (1620) verloren wurde, versetzte dies dem kulturellen und gesellschaftlichem Leben Polens und Tchechiens einen derart harten Schlag, dass die Prager Rattler beinahe in Vergessenheit geraten wäre.

Während es in den folgenden Jahrhunderten nahezu keine Rattler mehr an den Adelshöfen gab, kümmerte sich die bürgerliche Bevölkerung darum, dass die Rasse am Leben erhalten wurde. Auf Ausstellungen verwechselte man die Prager Rattler häufig mit Deutschen Zwergpinschern, so dass die präsentierten Hunde aufgrund Ihrer für „Zwergpinscher“ zu geringen Größe schlechte Bewertungen erhielten.

Dies führte dazu, dass die Züchter zusehends das Interesse an der Rasse verloren. Schließlich war das Interesse an den Prager Rattlern zu dieser Zeit so gering, dass es kaum noch Abnehmer für die Hunde gab.

Erst Theodor Rotter und Otto Karlik erkannten, dass es sich nicht um Minizwergpinscher sondern um Prager Rattler handelte.

Den darauffolgenden Zuchtbemühungen dieser beiden ist es zu verdanken, dass die Rasse bis heute existiert. Allerdings blieb die offizielle Anerkennung des Prager Rattlers durch die FCI trotz des Engagements der beiden aus, da sie nicht dazu in der Lage waren, sechs Generationen nachzuweisen.

Mit der Annektion Polens durch die Deutschen, wurde der Versuch die Rasse wiederzubeleben erneut gestoppt. So verlor Theodor Rotter in den Kriegswirren seine – für eine Anerkennung wichtigen – Aufzeichnungen über den Prager Rattler.

Obwohl er während des 2. Weltkrieges fast erneut ausgestorben wäre, kamen in den 1980er Jahren wie aus dem nichts vermehrt Prager Rattler in der Tschechischen Bevölkerung vor.

Bis heute sind Rattler nur in ihren Ursprungsländern (Tschechien und Polen) von der FCI anerkannt.

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Erscheinungsbild des Prager Rattler

Der Prager Rattler dürfte mit einer Widerristhöhe von nur 23 cm und einem Maximalgewicht von etwa 2,6 Kg zu den kleinsten Hunderassen der Welt gehören.

Das Fell der Hunde ist glänzend, glatt und liegt eng am Körper an.

Es gibt unterschiedliche Farbvariationen. Diese reichen von schwarz und tan über blau und tan bis hin zu braun und tan.

Der Körperbau des Prager Rattler ist kompakt und nahezu quadratisch. Der Kopf hat eine birnenähnliche Form, einen deutlich erkennbaren Stop und verfügt über eine deutliche Stirnfurche. Die runden, mittelgroßen Augen liegen relativ weit auseinander. Die Ohren des Prager Rattler haben eine dreieckige Form. Sie sind äußerst hoch und verhältnismäßig breit angesetzt.

Der schmale, leicht gebogene Hals geht in den naturgemäß kurzen und geraden Rücken über. Seine Rute trägt der Rattler in einem Halbkreis über dem Rücken.

Wesen

Liebhaber der Rasse schätzen den Prager Rattler für sein sanftmütiges und treues Wesen. Wenn Sie erstmal das Vertrauen Ihres Prager Rattlers gewonnen haben, wird dieser nicht mehr von Ihrer Seite weichen. Auch wenn Prager Rattler zu den kleinen Hunderassen gehören, sind sie alles andere als Schoßhündchen.

Rattler sind ausgesprochen temperamentvoll und lieben ausgiebige Tobeinheiten sowie ausgedehnte Spaziergänge, bei denen sie es von der Kondition her mühelos mit größeren Artgenossen aufnehmen.

Viele Rattler zeichnen sich durch einen ausgeprägten Territorialtrieb aus und neigen dazu ihr zuhause laut kläffend zu verteidigen. Fremden begegnen die Hunde meist eher zurückhaltend.

Wie Ihre Urahnen verfügen auch die heutigen Rattler über einen ausgeprägten Jagdtrieb.

Mit anderen Hunden kommen gut sozialisierte Prager Rattler meist gut klar. Allerdings sollten Sie insbesondere bei zusammentreffen mit größeren Hunden darauf achten, dass es nicht zu wild zur Sache geht, da Rattler aufgrund ihrer Größe recht zart sind.

Erziehung

Wie jeder andere Hund müssen auch Prager Rattler von klein auf richtig erzogen werden. Denn auch wenn viele Hundebesitzer der Ansicht sind, kleine Hunde müssten nicht erzogen werden, können auch Prager Rattler Verhaltensauffälligkeiten entwickeln, wenn man Ihnen keine Erziehung zukommen lässt.

Wenn Sie nicht unangenehm auffallen wollen, weil Ihr Hund fremde Hunde ankläfft, Ihre Wohnung verwüstet oder andere Menschen anspringt, sollten Sie sich selbst einen Gefallen tun und mit dem Training so schnell wie möglich beginnen.

Dabei ist es wichtig mit Einfühlungsvermögen, Geduld und der nötigen Konsequenz vorzugehen. Rattler sind sehr intelligent und nutzen die Schwachstellen Ihres Halters nur allzu gerne aus. Lassen Sie sich von Ihrem Vierbeiner nicht auf der Nase herumtanzen. Ihr Rattler sollte Wissen, dass Sie den Ton angeben.

Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie übertrieben streng sein müssen. Härte oder Gewalt sind bei der Hundeerziehung vollkommen fehl am Platz. Wenn Ihr Rattler Ihr erster Hund ist und Sie auch sonst keine Erfahrungen im Bereich der Hundeerziehung haben, empfehlen wir Ihnen, sich einen Hundetrainer zu suchen, der Ihnen mit Rat und tat zur Seite steht.

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Was kostet ein Prager Rattler?

Der Preis eines Prager Rattlers hängt zum größten Teil von der Zuchtstätte ab, so dass sich diese Frage nur schwer beantworten lässt. Man kann jedoch sagen, dass ein Rattler-Welpe, der von einem engagierten Züchter stammt, welcher Mitglied in einem Zuchtverband ist zwischen 1300€ und 1500€kostet.

Dabei handelt es sich jedoch um die reinen Anschaffungskosten. Hinzuzurechnen sind unter anderem die Ausgaben für die nötige Grundausstattung. Dazu gehören beispielsweise ein Halsband, eine Leine Spielzeug, ein Fressnapf und weiteres Hundezubehör, dass Sie als zukünftiger Hundehalter benötigen.

Seien Sie sich außerdem darüber im Klaren, dass Sie ein Hundeleben lang für den Unterhalt Ihres Lieblings verantwortlich sind. Zu den regelmäßig anfallenden Ausgaben für den Unterhalt lassen sich die Kosten für eine gute Hundehaftpflicht und das Hundefutter zählen, aber auch die Kosten für den Tierarzt sowie regelmäßige Impfungen gehören zur Hundehaltung dazu.

Sollten Sie mit Ihrem Bouvier einem Hundesportverein beitreten- oder an einem Kurs in der Hundeschule teilnehmen wollen, ist dies natürlich auch mit zusätzlichen kosten verbunden.

So finden Sie den richtigen Züchter

Als zukünftiger Hundebesitzer ist es wichtig, dass Sie sich Ihren Züchter mit Bedacht auswählen. Um einen gesunden Prager Rattler zu bekommen, sollten Sie sich an einen Züchter wenden, der Mitglied in einem offiziell anerkanntem Zuchtverband ist.

So ist sichergestellt, dass sich dieser an die vom Verband vorgegebenen Regeln hält und Ihr Welpe unter optimalen Bedingungen aufgezogen wird.

Bei Ihrem Besuch beim Züchter sollten Sie diesem in erster Linie alle Fragen stellen, die Sie auf dem Herzen haben. So kommen Sie auch gleich mit Ihrem Züchter ins Gespräch und können diesen besser einschätzen.

Nicht zuletzt spielt schließlich auch das zwischenmenschliche Verhältnis eine Rolle beim Welpenkauf. Wichtig ist weiterhin, dass Ihr Welpe gechippt wird und nicht vor der 8. Lebenswoche vom Muttertier getrennt wird.

Darüber hinaus sollten Sie sich anhand entsprechender Dokumente die Gesundheit der Elterntiere belegen lassen und sicherstellen, dass Ihr Welpe alle nötigen Impfungen bekommt, bevor er bei Ihnen einziehen darf.

Die vielen „günstigen“ Angebote, die man im Internet finden kann, können Sie bei Ihrer Suche getrost ignorieren. Hinter solchen Inseraten verbergen sich in der Regel Hobbyzüchter, die nicht über den nötigen Sachverstand verfügen oder – schlimmer noch – mafiöse Strukturen, die sich nur finanziell bereichern wollen. Die Welpen aus entsprechenden Quellen leiden nicht selten unter Krankheiten oder Fehlbildungen.

Hundeversicherung

Das Ihr zukünftiges Leben als Hundehalter nicht nur schöne Seiten haben kann, dürfte Ihnen wohl klar sein. Damit Sie sich über mögliche Probleme keine all zu großen Sorgen machen müssen, raten wir Ihnen dazu, sich eine geeignete Hundehaftpflichtversicherung zu suchen.

Solche werden mittlerweile von vielen Versicherungsgesellschaften angeboten und bieten Ihnen finanzielle Sicherheit, da Sie ohne eine Versicherung mit Ihrem Privatvermögen geradestehen müssen, wenn Ihr Rattler einen Schaden verursachen sollte.

Darüber hinaus empfiehlt sich eine OP- oder Krankenversicherung für Hunde. So können Sie das Risiko finanzieller Schwierigkeiten im Falle einer notwendigen Behandlung reduzieren.

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