Puli

Wenn Sie sich einen Puli kaufen wollen oder stolzer Besitzer eines Pulis sind, finden Sie hier alles, was Sie über den Puli wissen sollten . 

Geschichte des Pulis

Der Puli gehört zu den eher „exotischen“ Hunderassen, deren Ursprung bis heute nicht ganz geklärt werden konnte. Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass es sich beim Puli um eine sehr alte Hunderasse handelt.

So wurden bei Archäologischen Ausgrabungen in Mesopotamien 4000 Jahre alte Amulette gefunden, auf denen Hunde abgebildet sind, die dem Puli sehr ähnlichsehen. Doch auch im heutigen Ungarn gab es schon vor Ewigkeiten Hütehunde, die aussahen wie Pulis.

Diese gelangten im 9. Jahrhundert an der Seite der Magyaren nach Ungarn, welche zu dieser Zeit das Katpatenbecken besiedelten. Die genauen Vorfahren des Pulis sind nicht genau bekannt. Den Ergebnissen einer Gen-Analyse aus dem Jahr 2017 zufolge, lässt sich die Rasse in die Gruppe um den Pudel und den Schnauzer einordnen.

In Ungarn wurde der Puli überwiegend als Hüte- und Treibhund eingesetzt. Ihre Aufgabe war es, denn Schäfern dabei zu helfen die Herde zusammenzuhalten und zu bewachen. Überlieferungen zufolge verfügten die damals lebenden Pulis jedoch nicht über die üppige Zotten-Behaarung, für die die Rasse heute bekannt ist. Ein so dichtes Fellkleid hätte die Vierbeiner nur unnötig bei ihrer Arbeit behindert. Auf alten Fotos sind Pulis zu sehen, die zwar ein zottiges-, aber längst nicht so dichtes Fell wie die heutigen Hunde haben.

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Außerdem sollen die damaligen Hunde hochbeiniger gewesen sein. Als Ungarn im 16. Jahrhundert durch die osmanischen Streitkräfte erobert wurde und die Habsburger die Hundezucht unter Strafe verboten, wären die Pulis beinahe ausgestorben. Erst als das Verbot im Jahr 1867 wieder aufgehoben wurde, konnte sich die Population langsam wieder erholen.

1954 fand die Anerkennung des Pulis als offizielle Hunderasse durch den FCI statt. In Deutschland wurden die Hunde erst wesentlich später bekannt. Der Deutsche Puli Klub gründete sich 1989.

Erscheinungsbild des Pulis

Pulis sind mit einer maximalen Schulterhöhe von etwa 45 cm und einem Gewicht von bis zu 15 Kg den mittelgroßen Hunderassen zuzuordnen. Charakteristisch ist das üppige Haarkleid der Hunde. Dieses reicht zum Teil bis zum Boden und sollte dem Rassestandard zufolge aus Zotten oder Schnüren bestehen.

Während der Rassestandard allerdings eine Kopfbehaarung fordert, die „…die Augen abschirmt.“ Achten viele verantwortungsbewusste Züchter bewusst darauf, dass ihre Hunde nicht durch ihr Fell eingeschränkt werden.

Das Fell ist hat entweder eine weiße-, schwarze- oder apricot-Färbung und schützt den Puli effektiv vor Kälte, Hitze und Feuchtigkeit. Sein typisches Erscheinungsbild erhält das Fellkleid in den ersten zwei Lebensjahren, indem die feine Unterwolle mit dem gröberen Deckhaar verfilzt. Die dunklen Augen sind von mittlerer Größe und haben einen lebhaften Ausdruck.

Die Ohren sind etwas höher angesetzt und haben eine abgerundete V-Form. Der kräftige, mittellange Hals geht harmonisch in den kräftigen und geraden Rücken des Pulis über. Die Rute wird aufgerollt über dem Rücken getragen.

Wesen des Pulis

Auch wenn der Puli längst nicht mehr als Arbeitshund eingesetzt wird, trägt er dennoch die typischen Charaktereigenschaften eines Hütehundes in sich. Allerdings sind es heutzutage keine Schafe, sondern seine Menschen, die der Puli bedingungslos liebt und bewacht.

Rassekenner schätzen den Puli für sein freundliches und gelehriges Wesen, sowie seine Anpassungsfähigkeit. Der Puli ist ein wachsamer Hund, der Besucher zuverlässig meldet. Da er dazu neigt, auch bei Kleinigkeiten anzuschlagen, sollten Sie an dieser Eigenart des Pulis von Anfang an arbeiten.

Die ausgesprochene Intelligenz der Vierbeiner und ihr Arbeitswille muss gefördert werden. Damit ihr Puli geistig und körperlich ausgelastet ist eignet sich unter anderem das immer beliebter werdende Agility.

Mit anderen Haustieren kommt der Puli nach einer gewissen Eingewöhnungsphase gut zurecht. Fremden gegenüber ist er eher misstrauisch eingestellt und braucht stets ein wenig Zeit um sein gegenüber einzuschätzen.

Erziehung des Pulis

Der Puli hat einen enormen Arbeitswillen und ist hoch intelligent. Beide Eigenschaften können Sie sich bei der Hundeerziehung zunutze machen. Damit aus Ihrem Puli ein treuer Begleiter wird, auf den Sie sich in jeder Situation verlassen können, sollten Sie mit der Welpenerziehung so früh wie möglich beginnen.

Wir empfehlen Ihnen sich frühzeitig auf den Einzug Ihres Pulis vorzubereiten und sich mit Informationen über Hundeerziehung und die Psychologie des Hundes zu versorgen. Damit Sie Ihren Welpen nicht überfordern und/oder langweilen, eignen sich mehrere kurze Übungseinheiten besser als ganze Trainingsstunden.

Mit viel Geduld, dem nötigen Sachverstand, Einfühlungsvermögen und Konsequenz wird Ihr Puli schnell lernen, was Sie von ihm verlangen. Um Ihren Welpen an den Umgang mit anderen Hunden zu gewöhnen eignet sich eine Welpengruppe. So wird Ihr Liebling von Anfang an richtig sozialisiert sicherer im Umgang mit Artgenossen.

Fellpflege beim Puli

Die Pflege des Zothaarkleids des Pulis unterscheidet sich maßgeblich von der Fellpflege bei anderen Hunderassen. Während des Welpenalters genügt es, wenn Sie die Haut Ihres Lieblings regelmäßig massieren. Wenn Ihr Puli geschlechtsreif wird, bekommt das Fell eine gänzlich neue Struktur. Die weichen Fellflusen verschwinden und das nachwachsende Fell beginnt zu verfilzen. Anfangs brauchen Sie also nur die Hände und später eine spezielle Haarzupfzange für die Pflege Ihres Pulis:

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Nun können Sie damit beginnen, die ineinander verdrehten Haare zwischen Daumen und Zeigefinger auseinanderzuziehen. Bei diesem Vorgang legen Sie fest, wie dick die Schnüre später werden. Achten Sie darauf, dass die Zoten nicht zu dünn werden, da sonst die Gefahr besteht, dass diese brechen.

Wenn Sie nicht genau wissen, wie Sie mit dem Fell Ihres Pulis verfahren sollen, empfehlen wir Ihnen, sich mit anderen Puli-Haltern zu unterhalten und/oder sich auf entsprechenden Treffen mit Informationen zur Fellpflege zu versorgen.

Zottenpflege beim Puli

Wenn Sie beim Anlegen der Zottenstruktur alles richtig gemacht haben, müssen Sie im Rahmen der Fellpflege darauf achten, dass Sie die Zotten regelmäßig bis auf die Haut auseinandernehmen. Andernfalls könnte sich durch das nachwachsende Fell eine Fellplatte bilden. Zum sogenannten Nachzotten eignen sich kuschlige Abende auf dem Sofa am besten.

Häufige Krankheiten des Pulis

Erbkrankheiten gehören beim Puli zu einer absoluten Seltenheit. Seriöse Züchter achten darauf, dass die Zuchttiere frei von HD, ED oder anderen potenziell vererbbaren Erkrankungen sind. Nicht zuletzt aufgrund des äußerst geringen Bestandes an Zuchttieren, wäre alles andere verantwortungslos und hätte zudem fatale Folgen für die Zukunft der Rasse.

Doch auch wenn der Puli eine robuste und gesunde Hunderasse ist, sollten Sie Ihren Liebling regelmäßig vom Tierarzt durchchecken lassen und sich an die vorgeschriebenen Impfintervalle halten. Zudem ist es wichtig, dass das lange Fell weder die Sicht noch die Bewegungsfähigkeit Ihres Vierbeiners behindert.

Was kostet ein Puli?

Wenn Sie sich einen Puli kaufen wollen, müssen Sie mit einem Preis von ungefähr 1800€ für einen Welpen rechnen. Zu den Anschaffungskosten müssen Sie die Kosten für eine geeignete „Grundausstattung“ addieren. Hierzu gehören sowohl eine Leine, ein Halsband, ein Hundebett als auch Spielzeug, zum Beispiel Intelligenzspielzeug für Hunde, sowie weiteres Hundezubehör.

Darüber hinaus sollten Sie die Unterhaltskosten beachten. Damit es Ihrem Puli an nichts fehlt, müssen Sie für das Futter und tiermedizinische Untersuchungen aufkommen. Auch die Ausgaben für eine Hundeschule und/oder einen Hundetrainer zählen zu den Unterhaltskosten.

So finden Sie den richtigen Puli-Züchter

Um einen guten Züchter zu finden empfehlen wir Ihnen, sich an einen Zuchtverband zu wenden und sich dort über registrierte Puli-Züchter zu informieren. Züchter die einem Zuchtverband angehören, sind dazu verpflichtet, sich an die vom Verband festgelegten Richtlinien zu halten, so dass Sie davon ausgehen können, dass Ihr Puli unter den besten Bedingungen großgezogen wird.

Bei Ihrem ersten Besuch beim Züchter sollten Sie sich dennoch ein Bild von den Haltungsbedingungen machen und sich vergewissern, dass die Welpen beim Muttertier sind. Stellen Sie darüber hinaus sicher, dass der Züchter sich darum kümmert, dass seine Pulis geimpft und gechippt werden. Werfen Sie außerdem einen Blick auf den Abstammungsnachweis und lassen Sie sich die Gesundheit der Elterntiere belegen. So lassen sich Erbkrankheiten und Inzucht ausschließen.

Wenn Ihnen der Züchter sympathisch ist und alle offenen Fragen geklärt sind, können Sie sich Ihren Puli aussuchen. Sie sollten jedoch bedenken, dass der Züchter Ihnen zunächst grünes Licht für den Kauf geben muss. Seriöse Züchter achten im Gegensatz zu „Vermehrern“ sehr genau darauf, an wen Sie Ihre Hunde verkaufen.

Von sogenannten Vermehrern ist bei skrupellosen Geschäftsleuten die Rede, die Ihre Hunde lediglich züchten, um sich finanziell zu bereichern.

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