Lhasa Apso

Sie wollen sich einen Lhasa Apso anschaffen oder haben schon einen und sind auf der Suche nach Informationen rund um die Rasse? Wir verraten Ihnen unter anderem, woher der Lhasa Apso ursprünglich kommt, welche Eigenschaften er hat und worauf Sie bei der Erziehung Ihres Vierbeiners achten müssen.

Der Lhasa Apso und seine Geschichte

Benannt ist der Lhasa Apso nach der tibetischen Hauptstadt „Lhasa“. Apso bedeutet so viel wie „kuschelig“. Ursprünglich stammt der Lhasa Apso jedoch nicht aus der Stadt, sondern aus dem Hochland Tibets, wo die kleinen Vierbeiner schon vor über 2000 Jahren von den dort lebenden Mönchen gehalten wurden. Diese bezeichneten die Hunde aufgrund ihres üppigen Fellkleids auch als Löwenhunde. Die Mönche in den Klöstern sahen im Lhasa Apso einen Glücksbringer, der sowohl die Wohnstätten bewachte, als auch bei der Jagd auf Ungeziefer behilflich war.

Das dichte Fell des Lhasa Apso war dabei ein idealer Schutz vor den unwirtlichen Temperaturen, die während der extrem harten tibetischen Winter herrschen. Die Tibeter nutzten die feine Unterwolle der Hunde sogar, um daraus Wolle für Ihre Kleidung zu spinnen. Wer die Urväter der possierlichen Hunderasse waren lässt sich heutzutage nur noch schwer nachvollziehen. Man geht davon aus, dass europäische und asiatische Hütehunde zu den Vorfahren gehören. Da der Lhasa Apso einen besonderen Status hatte, galt er als wertvolles Geschenk unter Adligen. Insbesondere reinschwarze Lhasas galten aufgrund ihrer Seltenheit als wertvoll. So gelangten einige Rassevertreter an den Hof des chinesischen Kaisers. Dort nannte man den Lhasa Apso „Shi-tzu-kou“ – „Hund aus Tibet kommend“.

Nach Europa gelangten die ersten Hunde im Jahr 1901 an der Seite von Engländern, welche lange Zeit Kolonien in Indien hatten. Mit der Reinzucht der Hunde begann man allerdings erst 1934, nachdem mehrere Hunde durch den britischen General Bailey und dessen Frau nach England exportiert wurden. Wenig später – im Jahr 1934 – wurde der erste Rassestandard für den Lhasa geschrieben. 1960 fand schließlich die offizielle Anerkennung durch den FCI statt. In Deutschland wurde die Rasse wesentlich später bekannt. Erst in den 1970er Jahren begann man hierzulande mit der Zucht des Lhasa Apsos.

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Erscheinungsbild des Lhasa Apsos

Der Lhasa Apso gehört zu den kleinen Hunderassen. Er hat einen langgestreckten Körper und relativ kurze Beine. Vom Körperbau her ist er deutlich länger als hoch. Die Widerristhöhe beim Rüden liegt dem Rassestandard zufolge bei maximal 25 cm. Das Gewicht liegt je nach Größe und Körperbau zwischen 5 und 7 Kg.

Das dichte Fellkleid der Hunde ist hart und leicht gewellt jedoch nicht lockig. Die Farben variieren von sandfarben, gold, honigfarben über braun bis hin zu schwarz, braun und weiß. Die Unterwolle ist mittelmäßig ausgeprägt. Zwei- und dreifarbige Fellfarben sind zulässig.

Charaktieristisch sind die stark behaarten Hängeohren und die freundlich dreinblickenden Augen. Die hoch angesetzte Rute hat einen Knick an ihrem Ende und wird leicht gebogen über dem Rücken getragen.

Wesen des Lhasa Apsos

Von seinem Wesen her ist der Lhasa Apso ein ausgeglichener, friedlicher und intelligenter Hund. Unterwürfigkeit ist dem robusten Hunden ein Fremdwort. Die meisten Lhasa Apsos verfügen über einen ausgeprägten Wachtrieb. Fremden gegenüber ist der Lhasa grundsätzlich misstrauisch eingestellt und es kann einige Zeit dauern, bis er auftaut oder sich gar anfassen lässt.

Wahrscheinlich aufgrund ihrer Herkunft sind Lhasa Apsos absolut trittsicher und frei von Höhenangst. Sie lieben es erhöht zu liegen und alles um sie herum zu beobachten. Auch wenn Sie danach aussehen, sie alles andere als Schoßhunde, was jedoch nicht bedeutet, dass sie ihre Familie nicht über alles lieben.

Lhasa Apsos haben einen eigenen Kopf und eine fast schon arrogant anmutende Haltung. Rassekenner sagen ihren Löwenhunden einen ausgeprägten Reinlichkeitssinn nach. Der Jagdtrieb ist – wenn überhaupt vorhanden – nur sehr schwach ausgeprägt und lässt sich gut kontrollieren. Mit anderen Haustieren und Artgenossen kommt der Lhasa Apso gut klar. Allerdings neigen einige Exemplare zu einem dominanten Auftreten.

Häufige Krankheiten des Lhasa Apsos

Im Allgemeinen handelt es sich beim Lhasa Apso um eine gesunde Hunderasse, bei der genetisch bedingte Erkrankungen eher selten sind. Eine Schwachstelle des Lhasa Apsos sind seine Ohren. Diese sollten Sie durch Ohrreinigung unbedingt sauber halten und regelmäßig kontrollieren. Durch die gut behaarten Hängeohren werden die Ohren bei einigen Hunden unzureichend belüftet. Dies begünstigt die Entstehung von Milben und/oder Entzündungen. Sollten Sie einen merkwürdigen Geruch wahrnehmen oder feststellen, dass sich Ihr Hund häufiger als üblich am Ohr kratzt, empfehlen wir Ihnen einen Tierarzt aufzusuchen, um der Ursache des Juckreizes auf den Grund zu gehen. Zudem reagieren einige Rassevertreter Hypersensibel auf Narkosemittel. Insbesondere beim Einsatz von Barbitursäure Derivaten ist Vorsicht angeraten. Machen Sie ihren Tierarzt auf diese Problematik aufmerksam, wenn eine Operation ansteht.

Einige Lhasa Apsos haben aufgrund ihres kurzen Nasenrückens Probleme mit der Atmung. Um sicherzugehen, dass Ihr Liebling dieses Problem nicht bekommt, sollten Sie Ihren Welpen bei einem guten Züchter kaufen. Achten Sie außerdem darauf, dass das Haarkleid Ihres Lhasa Apsos dem Rassestandard entspricht. Es sollte nicht zu lang sein, damit weder die Sicht noch die Bewegungsfähigkeit Ihres Hundes eingeschränkt wird.

Weitere Informationen zur Gesundheit bei Hunden 

Wissenswertes über den Lhasa Apso

Der berühmte nepalesisch-indische-Sherpa „Tenzing Norgay“, bestieg gemeinsam mit dem Neuseeländer „Edmund Hillary“ als erster den Mount Everest. Bei seiner wagemutigen  Expedition soll er Geschichten zufolge Kleidung aus Lhasa-Apso-Haaren getragen haben.

Was kostet ein Lhasa Apso?

Der Preis für einen Lhasa Apso aus einer guten Zuchtstätte der Sie vertrauen können, beläuft sich auf 1500 bis 1850€.

So finden Sie den richtigen Züchter

Um einen gesunden Lhasa-Apso zu bekommen, müssen Sie sich einen guten Züchter suchen. Nur wenn Sie die richtige Zuchtstätte wählen, können Sie sich sicher sein, dass Ihr Welpe unter guten Bedingungen aufwächst und dass die Elterntiere frei von Erbkrankheiten sind. Einen seriösen Züchter erkennen Sie zum Beispiel daran, dass er in einem Zuchtclub gelistet ist. Diese werden in regelmäßigen Abständen überprüft und sind somit gezwungen sich an die Regeln des jeweiligen Verbandes zu halten.

Bei einem Besuch der Zuchtstätte sollten Sie darauf achten, dass die Welpen bei Ihrem Muttertier sind und unter angemessenen Umständen großgezogen werden. Ein ordentlicher Züchter kontrolliert regelmäßig den Gesundheitszustand seiner kleinen Lhasa Apsos, kontrolliert deren Gewicht und achtet darauf, dass seine Hunde in gute Hände bekommen. Das bedeutet für Sie, dass ein guter Züchter Ihnen Fragen zu Ihrem Beruf und Ihren Lebensumständen machen wird. Fassen Sie es also als Indiz für das Verantwortungsbewusstsein Ihres Züchters und nicht als Eingriff in Ihre Privatsphäre ein, wenn dies geschieht.

Ein weiterer Faktor, der für die Kompetenz eines Züchters spricht, ist der Zeitpunkt der Abgabe. Hundewelpen dürfen frühestens mit acht Wochen von Ihren Geschwistern und dem Muttertier getrennt werden. Erst ab diesem Zeitpunkt darf Ihr Lhasa-Apso-Welpe gechippt, geimpft und mit einem Heimtierausweis bei Ihnen einziehen.

Alle oben genannten Punkte findet man bei sogenannten „Schwarzzuchten“ nicht. Als solche bezeichnet man Zuchtstätten, die ohne Vorab-Untersuchung, medizinische Untersuchungen oder sonstige Standardprozeduren züchten und Ihre Welpen zu vermeintlich günstigen Preisen – überspitzt gesagt – auf dem Parkplatz verkaufen.

Hundeversicherung für den Lhasa Apso

Auch wenn die meisten Hundehalter – zum Glück – nie in eine Situation kommen, in der Sie für einen Schaden bezahlen müssen, den Ihr Vierbeiner zuvor verursacht hat, sollten Sie sich dennoch überlegen, ob Sie eine Hundehaftpflicht für Ihren Lhasa Apso abschließen.

In bestimmten Bundesländern haben Sie nicht einmal die Wahl, da dort eine gesetzlich verankerte Versicherungspflicht besteht. Bevor Sie eine Hundeversicherung für Ihren Lhasa Apso abschließen, raten wir Ihnen dazu sich genau mit den Angeboten der unterschiedlichen Versicherungsgesellschaften auseinanderzusetzen und sich für eine Police zu entscheiden, die am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Darüber hinaus empfiehlt sich eine OP-Versicherung für Ihren Vierbeiner. Eine solche gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihren Lhasa Apso  behandeln zu lassen, ohne dass Sie Gefahr laufen durch die entstehenden Kosten in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

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