Das große Hundezählen – Deutschlands Städte im Vergleich
Für viele Deutsche ist der Hund längst mehr als nur ein Haustier – er ist vollwertiges Familienmitglied, treuer Begleiter und emotionaler Anker im Alltag. Doch mit der Hundehaltung gehen auch rechtliche Verpflichtungen einher, von der ordnungsgemäßen Anmeldung bis zur pünktlichen Zahlung der Hundesteuer.
Diese Pflichten schaffen gleichzeitig eine wertvolle Datenbasis, die Einblicke in die deutsche Hundelandschaft ermöglicht. Auf Grundlage offizieller Rückmeldungen der Städte haben wir analysiert, wie sich die Zahl gemeldeter Hunde in den 71 größten deutschen Städten zwischen 2023 und 2024 entwickelt hat. Dabei stellen sich spannende Fragen: In welchen Metropolen leben besonders viele Vierbeiner, wo ist die Hundedichte am höchsten – und in welchen Städten gibt es die größten Veränderungen.
Die wichtigsten Fakten – auf den Punkt gebracht
• Hundereichste Großstadt: Berlin mit 131.258 gemeldeten Hunden, gefolgt von Hamburg mit 111.301 Hunden
• Höchste Hundedichte: Bottrop mit 14,68 Einwohnern pro Hund, niedrigste in Ulm mit 38,77 Einwohnern pro Hund
• Wachstumstrend: 1.037.140 Hunde (2024) vs. 1.028.935 (2023) – Dichte verbessert sich von 25,21 auf 24,97 Einwohner pro Hund
Hundedichte 2024: Ruhrgebiet wird zur Hundehochburg – Ulm und Stuttgart zur Hundewüste
In manchen deutschen Städten fühlt sich der beste Freund des Menschen besonders wohl – und das Ruhrgebiet führt diese Wohlfühl-Liga deutlich an! Bottrop verzeichnet 2024 die höchste Hundedichte mit nur 14,68 Einwohnern pro Hund, dicht gefolgt von Hamm mit 14,75. Auch Witten reiht sich in die Top 3 ein: Hier kommt ein Hund auf 14,84 Einwohner – das bedeutet praktisch an jeder Ecke eine wedelnde Rute! Diese Städte sind kein Einzelfall: Viele Ruhrmetropolen wie Gelsenkirchen (15,58) und Herne (16,12) liegen deutlich unter 20 Einwohnern je Hund. Zum Vergleich: Der Durchschnitt der 67 ausgewerteten Großstädte lag 2024 bei 24,97 Einwohnern pro Hund.
Am anderen Ende der Skala bilden zwei baden-württembergische Städte das Schlusslicht: Stuttgart mit 38,71 und Ulm mit 38,77 Einwohnern pro Hund teilen sich den unrühmlichen Titel der deutschen “Hundewüsten”. Damit liegen beide Städte deutlich weiter vom Durchschnitt entfernt als die Ruhrgebietsspitzenreiter auf der anderen Seite.
Bottrop führt 2024 mit fast 7 Hunden pro 100 Einwohner
Die Betrachtung der Hundedichte pro 100 Einwohner bestätigt eindrucksvoll die Dominanz des Ruhrgebiets. Bottrop thront mit 6,81 Hunden pro 100 Einwohner an der Spitze, dicht gefolgt von Hamm (6,78) und Witten (6,74) – das bedeutet statistisch fast 7 Hunde auf 100 Einwohner in Bottrop! Von den 18 Städten, die die Marke von 5 Hunden pro 100 Einwohner knacken, liegen allein 10 im Ruhrgebiet. Der regionale Kontrast ist dramatisch: Während das Ruhrgebiet im Durchschnitt auf 5,63 Hunde pro 100 Einwohner kommt, erreicht Baden-Württemberg nur 3,24. Am anderen Ende teilen sich Stuttgart und Ulm mit jeweils 2,58 Hunden pro 100 Einwohner den letzten Platz. Der Durchschnitt aller ausgewerteten Städte liegt bei 4,26 Hunden pro 100 Einwohner.
Berlin ist Deutschlands Hundehauptstadt – das sind die absoluten Zahlen
Bei den absoluten Zahlen dominieren erwartungsgemäß die deutschen Großstädte, doch die Spitzenposition gehört eindeutig der Hauptstadt!
Berlin thront mit beeindruckenden 131.258 registrierten Hunden unangefochten an der Spitze und unterstreicht damit seinen Status als wahre Hundehauptstadt Deutschlands. Hamburg folgt mit 111.301 gemeldeten Hunden auf dem zweiten Platz, bleibt aber rund 20.000 Vierbeiner hinter Berlin zurück. München sichert sich mit 45.892 registrierten Hunden den dritten Rang und beweist: Auch im Süden wird fleißig gebellt! Köln landet mit 44.514 Hunden knapp dahinter auf Platz vier, während Frankfurt am Main mit stabilen 22.000 gemeldeten Hunden die Top 5 komplettiert.
Am anderen Ende der Skala zeigt sich ein deutliches Gefälle: Das Schlusslicht des Rankings bildet auch hier Ulm mit nur 3.352 gemeldeten Hunden im Jahr 2024 – ein Unterschied von über 100.000 Vierbeinern zur Spitze!
Großstadt-Check: Hamburg punktet mit Dichte, Berlin mit Masse
Die deutschen Millionenstädte zeigen höchst unterschiedliche Hundelandschaften und überraschen mit teils drastischen Unterschieden! Hamburg vereint eine hohe absolute Zahl mit einer bemerkenswert hundefreundlichen Dichte: Auf 100 Einwohner kommen hier 6,01 Hunde. Berlin führt zwar bei den absoluten Zahlen unangefochten, ist aber pro Kopf deutlich „hundeärmer“ und weist eine Quote von nur 3,58 Hunden pro 100 Einwohnern auf. Köln positioniert sich mit 4,25 Hunden pro 100 Einwohnern deutlich hundefreundlicher als die deutsche Hauptstadt, während München mit 3,04 Hunden pro 100 Einwohnern eine eher moderate Hundedichte aufweist. Frankfurt zeigt sich mit 2,93 Hunden pro 100 Einwohnern als typische Finanzmetropole – geschäftig, aber nicht besonders hundeaffin.
2023 vs. 2024 Aufwärtstrend mit spektakulären Ausreißern – Freiburgs mysteriöser Vierbeiner-Boom
Die Gesamtbetrachtung der 67 ausgewerteten Städte offenbart einen leichten Aufwärtstrend: 1.037.140 gemeldete Hunde im Jahr 2024 stehen 1.028.935 im Vorjahr gegenüber. Auch die durchschnittliche Entwicklung der Kennzahl „Hunde pro 100 Einwohner“ stieg von 4,24 auf 4,26 und signalisiert damit eine steigende Hundedichte in der deutschen Bevölkerung.
Der absolute Star des Jahres ist Freiburg mit einem Wachstum von 50,65 % (von 6.055 auf 9.122 Hunde) – aber ist das wirklich nur dem Hundeboom zu verdanken? Möglicherweise spielen veränderte Meldepraktiken, Nachregistrierungen oder verbesserte Erfassungsmethoden eine Rolle, denn ein derart extremes Wachstum innerhalb nur eines Jahres wirft durchaus Fragen auf.
Deutlich moderater, aber dennoch beachtlich folgen Saarbrücken mit einem Plus von 7,48% und Hamburg mit einem soliden Wachstum von 5,04%. Berlin zeigt sich stabil mit einem minimalen Rückgang von nur -0,14% (von 131.440 auf 131.258 Hunde) – ein Zeichen für eine konstante Hundepopulation in der Hauptstadt.
Den größten Rückgang verzeichnete Halle mit -4,41% (von 10.891 auf 10.411 Hunden). Auch einige Ruhrgebietsstädte zeigen leichte Rückgänge: Dortmund (-1,08%), Duisburg (-1,90%), Bochum (-2,02%) und Hagen (-2,09%).
Dichte im Stadtvergleich – zwischen Kiez und Campus
Viele Städte bewegen sich in der komfortablen Hundewohlfühlzone zwischen 4 und 6 Hunden pro 100 Einwohnern. Mönchengladbach glänzt hier mit 6,13 Hunden pro 100 Einwohner. Solingen schneidet mit 6,52 Hunden pro 100 Einwohner sogar noch etwas besser ab. Oberhausen liegt mit 5,81 Hunden pro 100 Einwohner ebenfalls gut im Rennen. Auch Essen und Dortmund gehören mit 4,87 bzw. 4,91 Hunden pro 100 Einwohner zu den hundefreundlichen Städten.
Deutlich hundeärmer zeigen sich dichte, teure oder stark studentisch geprägte Zentren: Ulm und Stuttgart führen mit nur 2,58 Hunden pro 100 Einwohnern das untere Ende der Skala an. Ähnlich geringe Werte weisen auch Heidelberg (2,82 Hunde/100 Ew.), Frankfurt (2,93 Hunde/100 Ew.) und München (3,04 Hunde/100 Ew.) auf. Diese Unterschiede lassen sich durch Wohnstruktur, Mietpreise, städtische Regulierungen und unterschiedliche Lebensstile erklären, die die Hundehaltung erschweren oder begünstigen. Auch die Hundesteuer könnte eine Rolle spielen – während sie in kleineren Städten oft moderater ausfällt, verlangen Großstädte teilweise deutlich höhere Beträge, was potenzielle Hundehalter abschrecken könnte.
Fazit: Deutschland wird hundefreundlicher – mit regionalen Unterschieden
Die Analyse der 71 größten deutschen Städte zeigt deutlich: Deutschland entwickelt sich zu einem immer hundefreundlicheren Land. Mit 1.037.140 gemeldeten Hunden und einer gestiegenen Dichte von 4,26 Hunden pro 100 Einwohnern setzt sich der positive Trend fort. Besonders das Ruhrgebiet erweist sich als wahres Hundeparadies, während Großstädte wie München und Frankfurt trotz ihrer Größe eine moderate Hundedichte aufweisen. Berlin behauptet sich als unumstrittene Hundehauptstadt in absoluten Zahlen, während Hamburg die perfekte Balance zwischen Masse und Dichte zeigt. Diese Entwicklung beweist: Der beste Freund des Menschen hat in Deutschland einen festen Platz erobert und wird auch künftig das Stadtbild prägen.
Das wurde untersucht
Die Datengrundlage beruht auf offiziellen Rückmeldungen der Städte und zuständigen Ämter, die wir im Zeitraum April bis Mai 2025 gezielt kontaktiert haben. Für die Analyse wurde ein klarer Fokus auf die größten deutschen Städte nach Einwohnerzahl gesetzt: Ausgewertet wurden 67 Städte; in der Kontaktphase wurden 71 Großstädte berücksichtigt, um eine breite und valide Abdeckung sicherzustellen. Die Städte Krefeld, Leverkusen, Pforzheim und Wolfsburg wurden in diesem Ranking nicht berücksichtigt, da sie die Daten nicht zur Verfügung gestellt haben. Die Stadt Wuppertal hat den aktuellen Stand gemeldeter Hunde angegeben, es wird davon ausgegangen, dass 2023 und2024 ähnlich viele Hunde gemeldet waren. Alle Dichtewerte und Durchschnittswerte wurden mittels Excel-Aggregation berechnet und mehrfach auf Plausibilität geprüft. Diese methodische Herangehensweise gewährleistet eine solide Datenbasis für alle Aussagen und Schlussfolgerungen dieser umfassenden Hundestatistik.