Der Mastiff gehört zweifelsfrei zu den wohl beeindruckendsten und kräftigsten Hunderassen der Welt. Wenn Sie mehr über die sanften Riesen erfahren wollen, sind Sie bei uns richtig. Wir stellen Ihnen auf dieser Seite alle Informationen über den Mastiff zur Verfügung und klären Sie darüber hinaus über die Haltung und Erziehung der auf.
Mastiff
Steckbrief
Größe (Widerristhöhe) | Rüden: 70 - 91 cm, Hündinnen: 70 - 91 cm |
Gewicht | Rüden: 73 - 100 Kg Hündinnen: 54 - 77 Kg |
Lebenserwartung | 7 - 11 Jahre |
Herkunftsland | Großbritannien |
FCI Nummer | 85 |
Geschichtliches
Mit seinem imposanten Erscheinungsbild gehört der Mastiff nicht nur zu einer der größten Hunderassen Weltweit, sondern auch zu einer der ältesten.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass Mastiffs zu den Urahnen vieler großer Hunderassen gehören. Zu den Hunderassen die Mastiff-Blut in sich tragen gehören unter anderem der Bernhardiner, die Deutsche Dogge sowie der Neufundländer.
Die Vorfahren des Mastiffs hingegen sind bis heute nicht genau bekannt. Wissenschaftler vermuten allerdings, dass der Mastiff von der Tibet Dogge oder dem Molosser abstammen könnte.
Ihren Namen hat die Rasse aller Wahrscheinlichkeit nach den Normannen zu verdanken, die im Jahr 866 mit Ihren Hunden nach Großbritannien kamen. Damals bezeichnete man größere Hunde verallgemeinernd als Mastiffs. Später nutzte man diese Bezeichnung dann ausschließlich für Hunde vom Mastiff- und Bulldoggen-Typ.
Die Aufgaben des Mastiffs in der Vergangenheit
In der Vergangenheit nutzte man die kräftigen und überaus wehrhaften Vierbeiner als Jagd- und Kriegshunde. Einer Legende nach beschützten tapfere Mastiffs Ihren verletzten Besitzer Sir Percy Leigh während der Schlacht von Azincourt im Jahr 1415.
Leider waren die Bemühungen der Mastiffs nicht von Erfolg gekrönt, so dass Leigh verstarb und mitsamt seinen Hunden zurück nach Großbritannien gebracht wurde.
Der adligen Bevölkerung diente der Mastiffs in erster Linie zu Unterhaltungszwecken. Hierzu ließ man die Hunde gegen Bären oder Stiere antreten. Um dem blutigen Spektakel in einer angemessenen Atmosphäre beiwohnen zu können, wurde unweit von London sogar eine Arena gebaut, in der man entsprechende Kämpfe veranstaltete.
Wann genau man mit der Reinzucht begann lässt sich nur schwer sagen. Aufgrund entsprechender Funde ist davon auszugehen, dass man etwa um 1820 damit begann, die Zucht zu forcieren auch wenn die ersten Ahnentafeln erst 1880 ausgestellt wurden.
Während die Zahl der registrierten Mastiffs in den Folgejahren zunächst kontinuierlich anstieg, fielen die Eintragungen mit Beginn des 19. Jahrhunderts erheblich ab, so dass die Hunderasse beinahe von der Bildfläche verschwunden wäre. Schuld daran waren sowohl die Kriegswirren als auch die Tatsache, dass man sich bei der Mastiff-Zucht zunehmend, auf die die Form von Kopf und Fang konzentrierte.
Nach dem 2. Weltkrieg existierten nur noch ungefähr 20 Hunde (die meisten von ihnen in den USA). Ein Wiederaufbau der Rasse gelang nur durch die Bemühungen engagierter Züchter sowie die Einkreuzung von Bullmastiffs, Bernhardinern, Deutschen Doggen und anderen Rassen.
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Erscheinungsbild des Mastiffs
Mastiffs erreichen im Durchschnitt eine widerristhöhe von rund 80 cm und können bis zu 90 Kg schwer werden.
In Kombination mit ihrem stämmigen Körperbau sorgt dies für einen durchaus imposanten Eindruck.
Das kurze Fell liegt eng am Körper an und ist entweder falfarben oder Apricot-gestromt. Der Kopf hat eine quadratische Form und verfügt über einen deutlich erkennbaren Stop. Der Fang mit seinen ordentlich ausgebildeten Lefzen ist Mastiff-typisch kurz und breit. Die Augen stehen weit auseinander, dunkelbraun gefärbt und – wie die Schlappohren – verhältnismäßig klein. Zudem sind sie von einer schwarzen Maske umgeben.
Der Hals ist sehr massig und nur unwesentlich schmaler als der Kopf. Er mündet in den geraden, breiten Rücken, an dessen Ende sich die relativ lange Rute befindet. Diese trägt der Mastiff leicht herabhängend. Die breite Brust mit den stark gewölbten Rippen fügt sich gut in das mächtige Gesamtbild ein.
Wesen
Der Mastiff ist seinem äußeren zum Trotz ein friedlicher und ausgeglichener Hund. Auch wenn die Hunde früher zu Angriffs- und Verteidigungszwecken eingesetzt wurden, achtet man heutzutage darauf, nur Hunde zur Zucht zuzulassen, die über entsprechende Eigenschaften verfügen. D
ennoch ist der Wach- und Schutztrieb des Mastiffs bis heute erhalten geblieben. Mastiffs sind zuverlässige Wächter, die bei der Verteidigung Ihrer Familie keine Kompromisse eingehen. Zu seinen Menschen geht der Mastiff eine tiefe Bindung ein.
Auch im Umgang mit kleinen Kindern oder älteren Menschen ist ein gut erzogener Mastiff vollkommen unproblematisch. So werden die anmutigen Vierbeiner unter anderem als Therapiehunde in Schulen und Seniorenheimen eingesetzt.
Im Alltag ist der Mastiff ein eher ruhiger Zeitgenosse, der sich Rassebedingt mit verhältnismäßig wenig Bewegung zufriedengibt. Fremden gegenüber tritt der Mastiff eher zurückhaltend – allerdings in keiner Weise ängstlich – gegenüber.
Erziehung
Auch wenn der Mastiff ein von Grund auf friedliebender Hund ist, muss er unbedingt richtig erzogen werden. Schließlich möchte niemand, von einem so großen und schweren Hund angesprungen oder umgerannt werden.
Damit Sie sich auf Ihren ausgewachsenen Hund verlassen können, ist es ratsam, noch im Welpenalter mit der Erziehung anzufangen. Machen Sie sich die Neugier und die Lernbereitschaft Ihres Welpen zunutze und beginnen Sie nach einer kurzen Eingewöhnungsphase mit täglichen Trainingseinheiten.
Dabei ist es wichtig, Ihren Hund nicht zu überfordern, da er sonst die Motivation verliert. Zudem fällt es jungen Hunden schwer, sich über einen längeren Zeitraum auf etwas zu konzentrieren. Übertriebene Härte bringt Sie bei der Erziehung Ihres Mastiffs nicht weiter.
Dennoch ist es wichtig, dass Sie Ihrem Vierbeiner seine Grenzen aufweisen und konsequent bleiben. Gegenseitiges Vertrauen, Geduld, Motivation und Einfühlungsvermögen sind wichtige Grundpfeiler der Hundeerziehung. Sollten Sie nicht über den nötigen Sachverstand verfügen ist ein Mastiff eher ungeeignet für Sie. Sollten Sie sich dennoch einen Mastiff zulegen wollen, empfehlen wir Ihnen, sich einen erfahrenen Hundetrainer zu suchen.
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Häufige Krankheiten
Wie bei nahezu allen großen Hunderassen besteht auch beim Mastiff das Risiko einer Hüftgelenksdysplasie. Bei dieser degenerativen Erkrankung liegt das Hüftgelenk nicht richtig in der dafür vorgesehenen Rinne, was eine ständige Reibung zur Folge hat.
Im Krankheitsverlauf kommt es zu einem frühzeitigen Verschleiß der Gelenke. Die betroffenen Hunde leiden oftmals unter starken Schmerzen sowie Gelenksentzündungen und sind in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Da Hüftgelenksdysplasie beim Mastiff nicht nur aufgrund von Haltungsfehlern auftreten kann, sondern auch vererbbar ist, sollten Sie sich beim Kauf die Gesundheit der Elterntiere belegen lassen.
Außerdem kommt es aufgrund der Rassetypischen Falten des Mastiffs immer wieder zu Entzündungen und/oder anderen Hauterkrankungen.
Da Mastiffs zu Übergewicht tendieren, ist es wichtig auf die richtige Ernährung zu achten und in regelmäßigen Abständen Gewichtskontrollen durchzuführen.
Weitere Informationen zur Gesundheit bei Hunden
Der Mastiff als „Listenhund“
In folgenden Bundesländern steht der english Mastiff auf der sogenannten „Rasseliste“:
- Berlin
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Brandenburg
- Hessen
- Nordrhein-Westfalen
- Hamburg
Welche Konsequenzen hat das für Mastiffhalter?
Halter eines Mastiffs die in einem der oben aufgeführten Bundesländer wohnen müssen gewisse Sonderregeln befolgen. Dabei handelt es sich um eine generelle Leinen- und Maulkorbpflicht, eine Versicherungspflicht, eine Chipflicht sowie eine Genehmigungspflicht. Außerdem müssen alle Besitzer eines Mastiffs eine Sachkundeprüfung absolvieren. Je nach Bundesland, können die betroffenen Hunde durch einen positiven Wesenstest von den Verpflichtungen befreit werden.
Was kostet ein Mastiff?
Wie viel Sie für einen Mastiff bezahlen müssen ist stark davon abhängig, welche Zuchtstätte Sie wählen. Im Durchschnitt kostet ein Mastiff der von einem seriösen und engagierten Züchter stammt zwischen 1500€ und 1900€.
Hinzu kommen die Kosten für die Grundausstattung. Dazu zählen eine Hundeleine, Spielzeug, ein Fressnapf und weiteres Hundezubehör, dass Sie benötigen, bevor ein Mastiff bei Ihnen einzieht. Darüber hinaus sollten Sie sich vor dem Kauf über die Kosten bewusst werden, die für den Unterhalt Ihres Vierbeiners anfallen. Dazu gehören beispielsweise die Kosten für eine Versicherung und das Hundefutter, aber auch die Ausgaben für eventuelle Behandlungen und regelmäßige Impfungen.
Wenn Sie vorhaben, mit Ihrem Mastiff einem Hundesportverein beizutreten oder an einem Kurs in der Hundeschule teilnehmen wollen, ist dies natürlich auch mit zusätzlichen kosten verbunden.
So finden Sie den richtigen Züchter
Wenn Sie die Entscheidung getroffen haben, sich einen Mastiff anzuschaffen, ist es an der Zeit sich auf die Suche nach einem guten Züchter zu machen.
Nur wenn Sie sich einen Mastiff von einem seriösen Züchter kaufen, können Sie sich sicher sein, dass Ihr Mastiff unter guten Bedingungen großgezogen wird und frei von Erbkrankheiten ist.
Aus diesem Grund sollten Sie von den vermeintlich günstigen Angeboten sogenannter Vermehrer die Finger lassen. Hinter entsprechenden Inseraten stecken häufig kriminelle Netzwerke, die lediglich auf Gewinn aus sind. Statt sich in den einschlägigen Internetportalen auf die Suche nach einem Mastiff zu machen, raten wir Ihnen dazu, sich an einen Zuchtverband zu wenden.
Die dort registrierten Züchter sind verpflichtet, sich an die Richtlinien zu halten.
Um dennoch auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie zu Vergleichszwecken unterschiedliche Züchter zu besuchen. Achten Sie dabei auf die Unterbringungsart der Welpen und stellen Sie sicher, dass Ihr Welpe gechippt und geimpft ist bevor er zu Ihnen nachhause kommt.
Außerdem ist es wichtig, dass Ihr Mastiff nicht vor der 8. Lebenswoche von seiner Mutter getrennt wird. Zu guter Letzt entscheidet auch Ihr Bauchgefühl.
Es ist immer besser mit der Suche weiterzumachen, wenn Sie – aus welchen Gründen auch immer – ein schlechtes Gefühl haben sollten.
Hundeversicherung
Eine Haftpflichtversicherung für Ihren Mastiff ist unbedingt notwendig, wenn Sie mit Ihrem Liebling zu einer Hundeschule gehen wollen. Doch auch darüber hinaus ist eine Versicherung für Ihren Hund sinnvoll.
Mit einem entsprechenden Versicherungsschutz müssen Sie sich keine zusätzlichen Sorgen machen, wenn Ihr Hund einen Schaden verursacht, da die Kosten von der Versicherungsgesellschaft übernommen werden.
Darüber hinaus kann eine OP-Versicherung Ihnen im Falle eines Falles die zum Teil hohen Kosten einer tierärztlichen Behandlung ersparen. Zudem ist es ein gutes Gefühl, in der Gewissheit zu leben, seinen Vierbeiner jederzeit behandeln lassen zu können, ohne in eine finanzielle Schieflage zu geraten.