Neufundländer

Ursprünglich stammt der Neufundländer aus Kanada. Durch ihr sanftmütiges Wesen und ihre Gutmütigkeit konnten die Wasseraffinen Vierbeiner allerdings Hundefreunde aus der ganzen Welt für sich begeistern. Wir verratenen Ihnen, was Sie wissen müssen, wenn Sie sich einen Neufundländer anschaffen wollen.

Steckbrief

Größe (Widerristhöhe) Rüden: ca. 71 cm, Hündinnen: ca. 66 cm
Gewicht Rüden:  59 - 68 Kg Hündinnen: 50 - 56 Kg
Lebenserwartung 8 - 10 Jahre
Herkunftsland Kanada
FCI Nummer 50

Geschichtliches

Die Geschichte des Neufundländers reicht weit in die Vergangenheit zurück. Erste Überlieferungen, die auf die Vorfahren, dieser imposanten Rasse hindeuten stammen aus dem 15. Jahrhundert.

Darin ist von robusten, Doggenartigen Hunden die Rede, welche von den Beothuk-Indianern als Jagd- und Wachhunde gehalten wurden. Als dann die ersten Siedler nach Amerika gelangten, kreuzten sich die Hunde der Indianer mit denen der Einwanderer, so dass die ersten Neufundländer-ähnlichen Hunde entstanden.

Seinen Namen verdankt der Neufundländer der gleichnamigen Insel, vor Kanadas Küste. Dort wurden die Vierbeiner während des 16. Jahrhunderts von den Fischern und Seefahrern gehalten.

Da die Neufundländer mit ihrem dichten, wasserabweisenden Fell widerstandsfähig gegenüber Kälte sind, waren Sie ideal geeignet, um den Fischern dabei zu helfen, die schweren Netze an Land zu und den frischen Fang nachhause zu bringen.

Doch nicht nur an Land leisteten die Neufundländer wertvolle Dienste. Auch auf hoher See waren die Neufundländer wertvolle Begleiter, die den ein oder anderen über Bord gegangenen Matrosen vor dem ertrinken retteten.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gelangten die ersten Neufundländer an der Seite englischer Seefahrer nach Großbritannien. Dort trafen die Hunde unter der britischen Bevölkerung schnell auf positiven Anklang.

Insbesondere das friedliche Wesen der Hunde sowie deren Elegante Erscheinung in Kombination sorgten dafür, dass sich die als „Newfoundland Dogs“ bezeichneten Hunde schnell verbreiteten.

Besonders die schwarzen Neufundländer waren so beliebt, dass diese schnell als die „einzig wahren“ Neufundländer galten. So gründete sich 1886 der erste offizielle Neufundländerclub, welcher kurze Zeit später auch den Rassestandard für den Neufundländer definierte.

Seine Vorliebe für Wasser ist dem Neufundländer bis heute erhalten geblieben, so dass er gerne bei der Wasserrettung eingesetzt wird.

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Erscheinungsbild

Da Neufundländer eine Schulterhöhe von durchschnittlich 71 Cm erreichen und bis zu 70 Kg schwer werden, gehören die Vierbeiner zu den größeren Hunderassen.

Der Körperbau der Hunde ist kräftig, gut proportioniert und wirkt gesamtheitlich sehr harmonisch.

Das Deckhaar des Neufundländers ist von mittlerer Länge, sehr dicht und verfügt über eine natürliche Fettschicht, die Nässe abweist.

Auch die weiche Unterwolle ist so dicht, dass sie einen wasserabweisenden Effekt hat.

Laut Rassestandard ist das Fell der Tiere entweder braun, schwarz oder weiß. Besonders Rüden haben einen sehr großen Kopf, bei dem der Stop stark ausgeprägt ist.

Die Augen liegen weit auseinander und sind – wie auch die dreieckigen Ohren – verhältnismäßig klein. Der muskulöse Hals fügt sich in das restliche Erscheinungsbild des Neufundländers ein und geht in den breiten Rücken über. Dieser ist gerade und mündet in die kräftige Lendenregion.

Die Brust der Hunde ist tief und breit. In der Bewegung trägt der Neufundländer seine Rute waagerecht, während sie im Ruhezustand herabhängt.

Eine charakteristische Besonderheit sind die stark ausgeprägten Zwischenzehenhäute, die als „Schwimmhäute“ fungieren.

Wesen

Der Neufundländer ist eine sehr alte Hunderasse, die ursprünglich dazu gezüchtet wurde, selbstständig zu arbeiten und zu handeln. Dies spiegelt sich bis Heute im Wesen der Vierbeiner wider. Absolutes gehorsam dürfen Sie von Ihrem Neufundländer demzufolge nicht erwarten.

Mit der richtigen Erziehung wird aus einem Neufundländer allerdings ein tapferer, liebevoller und loyaler Hund mit einem ausgeprägten Spieltreib.

Unter Hundeliebhabern gelten Neufundländer aufgrund Ihres Beschützerinstinkts und ihrem kinderlieben Wesen als ideale Familienhunde.

Rassebedingt hat der Neufundländer eine hohe Affinität zum Wasser und Sie sollten Ihren Liebling regelmäßig schwimmen lassen, damit er sich wohlfühlt.

Ebenso wichtig sind ausreichend Bewegung und direkter Familienanschluss (für die Zwingerhaltung sind Neufundländer gänzlich ungeeignet).

Mit Artgenossen kommen Neufundländer in der Regel gut klar, wenn sie als Welpe sozialisiert wurden.

Erziehung

Jeder Hund kann und muss gut erzogen werden. Das gilt sowohl für kleine Hunde wie den Chihuahua als auch für größere Vierbeiner wie den Neufundländer.

Nur wenn Sie Ihren Liebling mit Konsequenz und der nötigen Geduld erziehen, können Sie sich später auf ihn verlassen. Dabei ist es wichtig, dass Sie bei der Erziehung ausschließlich mit positiver Bestärkung arbeiten.

Härte oder Gewalt haben in der Hundeerziehung (zu Recht) keinen Platz mehr.

Damit Ihr Neufundländer sich zu einem treuen Begleiter entwickelt, ist es wichtig, dass Sie ihm von Anfang an klarmachen, wer den Ton angibt.

Hierzu werden Sie bei einem Hund wie dem Neufundländer jede Menge Durchhaltevermögen benötigen, die sich allerdings spätestens dann auszahlt, wenn Sie mit Ihrem ausgewachsenen Vierbeiner spazieren gehen können, ohne dass dieser Sie durch die Gegend zerrt.

Für Hundeneulinge ist der Neufundländer eher ungeeignet. Sollten Sie sich dennoch den Traum vom Neufundländer erfüllen wollen, raten wir Ihnen, sich intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen und/oder sich einen Hundetrainer zu suchen.

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Häufige Krankheiten

Im Allgemeinen sind Neufundländer gesunde und robuste Hunde.

Nichtsdestotrotz kommt es auch bei dieser Rasse hin und wieder zu Erkrankungen.

Als Rassetypisch gilt hierbei insbesondere die dilatative Cardiomyopathie (DCM). Dabei handelt es sich um eine Herzmuskelerkrankung, von der meist männliche Exemplare betroffen scheinen.

Auch wenn es noch keine gesicherten Erkenntnisse zu dieser Thematik gibt, geht man davon aus, dass DCM vererbbar ist. Aus diesem Grund sollten Sie sich die Gesundheit der Elterntiere ihres Neufundländers anhand entsprechender Unterlagen belegen lassen .

DCM verläuft immer tödlich. Die betroffenen Hunde sterben in der Regel nicht an der Herzmuskelschwäche selbst sondern an den Begleiterscheinungen der Krankheit, wie beispielsweise einem schwachen Immunsystem.

Wie bei vielen großen Hunderassen besteht beim Neufundländer das Risiko einer Hüftdysplasie (HD) und/oder einer Ellenbogendysplasie (ED).

Dabei handelt es sich um degenerative Erkrankungen der Gelenke, die sich sowohl auf Haltungsfehler als auch auf eine genetische Prädisposition zurückführen lassen können.

Um Schäden am Bewegungsapparat zu verhindern sollten Sie Ihren Neufundländer während der Wachstumsphase nicht zu stark beanspruchen. Lange Spaziergänge, Treppensteigen oder gar sportliche Aktivitäten sind solange tabu, bis Ihr Hund ausgewachsen ist und Sie grünes Licht vom Tierarzt haben.

Zudem sollten Sie darauf achten, dass Ihr Neufundländer nicht zu schnell wächst. Dies lässt sich durch eine entsprechende Ernährung halbwegs kontrollieren.

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Was kostet ein Neufundländer?

Da der Preis für einen Neufundländer von der Zuchtstätte abhängt, lässt sich diese Frage nur schwer beantworten. Man kann jedoch sagen, dass ein Neufundländer-Welpe, welcher von einem guten Züchter stammt, ungefähr 1600€ kostet.

Dies sind jedoch die reinen Anschaffungskosten. Hinzu kommen die Ausgaben für die notwendige Grundausstattung. Dazu gehören beispielsweise ein Halsband, eine Leine, Spielzeug, ein Fressnapf und weiteres Hundezubehör, dass Sie benötigen.

Seien Sie sich zudem bewusst, dass Sie ein Hundeleben lang für den Unterhalt Ihres Hundes verantwortlich sind. Zu den regelmäßig anfallenden Kosten gehören die Ausgaben für eine Hundehaftpflichtversicherung und das Hundefutter.

Aber auch die Kosten für den Tierarzt sowie regelmäßige Impfungen gehören selbstverständlich zur Hundehaltung dazu.

Wenn Sie mit Ihrem Neufundländer einem Hundesportverein beitreten- oder an einem Kurs in der Hundeschule teilnehmen wollen, ist dies mit zusätzlichen kosten verbunden.

So finden Sie den richtigen Züchter

Auch wenn bei vielen zukünftigen Hundebesitzern die Vorfreude groß ist, sollten Sie Ihren Züchter nicht voreilig auswählen.

Damit Sie sich sicher sein können, dass ein gesunder Neufundländer bei Ihnen einzieht, sollten Sie sich eine Zuchtstätte wenden, die von einem offiziellen Zuchtverband wie dem Verband Deutscher Hundezüchter anerkannt wird.

Auf diese Art und Weise ist sichergestellt, dass sich der Züchter an die Regeln hält, die ihm vom Verband vorgegebenen werden. Doch auch wenn ein Züchter Mitglied in einem Zuchtverband ist, sollten Sie diesem nicht blind vertrauen.

Um dazu in der Lage zu sein, sich ein Urteil zu bilden, empfehlen wir Ihnen, sich unterschiedliche Zuchtstätten anzusehen. So haben Sie die Möglichkeit, zu vergleichen und die richtige Entscheidung zu treffen.

Dabei ist es nicht nur wichtig, dass die Welpen beim Muttertier aufwachsen, geimpft und gechippt sind, sondern auch, dass der Stammbaum in Ordnung ist. Zudem sollten Sie auch auf das Zwischenmenschliche Verhältnis achten. Besonders während der ersten Lebensmonate sollte der Züchter zu den ersten Anlaufstellen bei Fragen oder Problemen gehören. Da ist es vorteilhaft, wenn Sie sich mit Ihrem Züchter gut verstehen.

Wenn alles passt und Sie sich der Verantwortung bewusst sind, die die Hundehaltung mit sich bringt, kann Ihr Neufundländer nun ab einem Alter von 8 Wochen bei Ihnen einziehen.

Achtung: Um unseriöse Angebote sollten Sie einen großen Bogen machen. Hinter den unzähligen Inseraten, welche man im Internet finden kann, stecken nicht selten so genannte Vermehrer, die nur aus Profitgründen züchten und sich nicht um die Gesundheit Ihrer Hunde kümmern.

Hundeversicherung

Als zukünftiger Hundebesitzer müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass das Leben mit Hund auch seine Schattenseiten haben kann. Im Notfall müssen Sie dazu in der Lage sein, finanzielle Verantwortung für Ihren Liebling zu übernehmen.

Sowohl im Falle eines Unfalls oder einer Beißerei unter Artgenossen als auch bei einer notwendigen Operation können hohe Kosten entstehen. Um finanzielle Schwierigkeiten weitestgehend zu vermeiden und sich über mögliche Eventualitäten nicht all zu viele Sorgen machen zu müssen, empfehlen wir Ihnen eine Hundehaftpflichtversicherung abzuschließen.

Diese werden mittlerweile von vielen Versicherungsinstituten angeboten und sorgen für finanzielle Sicherheit, wenn Ihr Neufundländer tierärztlich behandelt werden muss oder einen Schaden verursacht.

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